BaWü: Mehr Züge Richtung Bodensee
21.06.22 (Baden-Württemberg) Autor:Stefan Hennigfeld
Das Land Baden-Württemberg bestellt zusätzliche Züge für den Freizeitverkehr in Oberschwaben und am Bodensee sowie für Großveranstaltungen. Touristisch interessante Ziele am Bodensee oder in Oberschwaben und attraktive Events in Baden-Württemberg sollen noch besser mit der Bahn erreichbar sein. Bereits zum Fronleichnamswochenende verkehren Zusatzzüge zum „Southside Festival“.
Um landesweit auch kurzfristig auf ein erhöhtes Fahrgastaufkommen reagieren zu können, hat das Land der Schienenverkehrsgesellschaft mbH (SVG) den Zuschlag für Sonderverkehrsleistungen im regionalen Bahnverkehr erteilt. Am Fronleichnamswochenende wurden bereits Zusatzzüge zum „Southside Festival“ im Landkreis Tuttlingen gefahren. Besonders auf der Gäubahn und der Südbahn wird ein Entlastungseffekt auch für den Andrang erwartet, während das Neun-Euro-Ticket gilt.
„Touristisch interessante Ziele am Bodensee oder in Oberschwaben und attraktive Events in Baden-Württemberg sollen noch besser mit der Bahn erreichbar sein“, erklärte Verkehrsminister Winfried Hermann (Grüne). „Das Land hat deshalb sogenannte Sonderverkehrsleistungen im Schienenpersonennahverkehr ausgeschrieben. Damit soll unabhängig von bestimmten Netzen und Strecken ein landesweit abrufbares Verkehrsangebot sichergestellt werden, mit dem auch kurzfristig auf spezielle Verkehrsbedürfnisse insbesondere im Freizeitverkehr reagiert werden kann.“
Den Zuschlag im Vergabeverfahren hat die Schienenverkehrsgesellschaft mbH (SVG) mit Sitz in Horb am Neckar erhalten, die den Betrieb zum „kleinen“ Fahrplanwechsel am 12. Juni 2022 aufnehmen wird. Der Verkehrsminister sagte: „Wir haben mit dieser Ausschreibung Neuland betreten. Umso mehr freue ich mich, dass dieses Verfahren bei den in diesem Nischenmarkt tätigen Bahnunternehmen ein reges Interesse ausgelöst hat. Mit der SVG hat sich ein Unternehmen im Wettbewerb durchgesetzt, das über langjährige Erfahrung im Freizeitverkehr verfügt. Die robusten Züge der SVG sind landesweit einsetzbar und entlasten somit die reguläre Flotte unserer Landesanstalt für Schienenfahrzeuge (SFBW).“
Der Verkehrsvertrag läuft bis zum Juni 2029, kann aber – erstmalig zum Juni 2027 – vorzeitig gekündigt werden. In 2022 kann das Land noch bis zu 33.000 Zugkilometer, in den folgenden vollen Vertragsjahren dann bis zu 66.000 Zugkilometer jährlich abrufen. Minister Hermann: „Damit können Besucherinnen und Besucher von Fußballspielen, Musikfestivals oder Volksfesten mit zusätzlich bestellten Zügen sicher und umweltfreundlich fahren.“
Die SVG wird insgesamt drei Lok-Wagen-Garnituren im Einsatz haben, zwei Dieselzüge und einen Elektrozug. Ein Dieselzug verfügt über 580 Sitzplätze, die beiden anderen Garnituren über 300 Sitzplätze und 60 Fahrradstellplätze. Die Garnituren bestehen aus Silberlingen, die von Loks der Baureihen 218 (Diesel) beziehungsweise 111 (Elektro) gezogen werden.