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DB AG kürt beste StartUp-Konzepte

25.05.16 (Allgemein) Autor:Stefan Hennigfeld

Die Deutsche Bahn sucht schon seit längerem kreative StartUp-Unternehmen, die sich Gedanken um Nutzungskonzepte für Bahnhöfe machen: Der Wettbewerb ging 2016 mit einem Teilnehmerrekord in die dritte Runde: Über 100 Start-ups bewarben sich. Gesucht waren innovative Produkte und Dienstleistungen am Bahnhof. Neun Jungunternehmen wurden ausgewählt, um beim Finale in der DB mindbox Berlin, dem Innovations-Hub für den Bereich Infrastruktur, gegeneinander anzutreten.

Eine Jury aus Experten der Start-up-Szene und der DB kürte am Abend den Gewinner. Eine Plattform zur Vermietung von intelligenten Schließfächern, ein Pflanzenfilter als grüne und luftverbessernde Stadtraumverschönerung und veganer Haferbrei für unterwegs – mit diesen Produkten haben sich die Start-ups „Smart Urban Solutions“, „Green City Solutions“ und „Haferkater“ am 19. Mai im Wettbewerb „Next Station“ der Deutschen Bahn durchgesetzt.

„Die hohe Anzahl der eingereichten Bewerbungen zeigt, dass Bahnhöfe für StartUps ein spannendes, dynamisches Umfeld sind. Auch die Vielfalt der vorgestellten Geschäftsmodelle war beeindruckend“, sagte André Zeug, Vorstandsvorsitzender der DB Station und Service AG. Das Jungunternehmen „Smart Urban Solutions“ will über eine Plattform öffentlich zugängliche Schließfächer vermieten, mit denen Anbieter und Kunden ihre Waren und Dienstleistungen austauschen können. D

er mit Moos bepflanzte Stadtbaum von „Green City Solutions“ kühlt und reinigt die Luft im Umkreis von 50 Metern. Das Team wird in den kommenden drei Monaten an einer Lösung für Innenräume arbeiten. „Haferkater“ verkauft Haferbrei mit frischen Zutaten zum Mitnehmen und darf dieses Produkt im Sommer am Berliner Hauptbahnhof testen. Alle drei Gewinner nehmen nun am StartUp-Accelerator der Deutschen Bahn teil, einem Programm zur Unterstützung von Jungunternehmern.

Sie erhalten ein Preisgeld in Höhe von jeweils 25.000 Euro und können drei Monate lang die Büroflächen der DB mindbox im S-Bahnhof Berlin Jannowitzbrücke nutzen. Dort werden sie von externen Experten sowie Beratern der DB bei der Weiterentwicklung ihres Konzepts unterstützt. André Zeug: „Wir sind sehr gespannt auf die Zusammenarbeit mit den drei StartUps.“ Das grundsätzliche dahinterstehende Ziel ist es, gerade in großen Bahnhöfen mit dem Engagement und dem Know-How externer und kreativer Unternehmen mehr Aufenthaltsqualität zu schaffen.

Während in den Jahren nach der Jahrtausendwende zahlreiche kleine und mittlere Bahnhofsimmobilien verkauft und von neuen Besitzern mit mehr Leben gefüllt worden sind, will man gerade bei den größeren Bahnhöfen selbst das Zepter des Handelns in der Hand behalten. Auch wenn es sich, wie vielfach der Fall, um Immobilien handelt, die mit der eigentlichen eisenbahnbetrieblichen Seite der Bahnhöfe nichts zu tun haben. Dennoch bleiben sie fester Bestandteil des Portfolios im DB-Konzern.

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