DB AG begrüßt Asylberechtigte
25.05.16 (Allgemein) Autor:Stefan Hennigfeld
Die Deutsche Bahn will jungen Menschen, die in Deutschland als Asylberechtigte leben, eine berufliche Perspektive geben. Analog zum bereits vorhandenen Programm Chance Plus, das sich an deutsche Jugendliche mit schwieriger Bildungsbiographie richtet, soll es nun ein ähnliches Konzept geben: „Chance Plus für Flüchtlinge“ startete letzte Woche mit zwölf jungen Menschen im S-Bahnwerk Friedrichsfelde.
Dort tagte die Sonderkommission Ausbildungsplatzsituation und Fachkräfteentwicklung des Landes Berlin unter dem Vorsitz des Regierenden Bürgermeisters, Michael Müller (SPD). Alle zwölf Teilnehzmer sollen nach sechs Monaten der Einstiegsqualifizierung zum 1. September 2016 ihre reguläre berufliche Ausbildung bei der DB beginnen.
Jugendliche und junge Erwachsene, die das Programm Chance Plus ein Jahr durchlaufen, haben üblicherweise Anspruch darauf, entweder in eine Berufsausbildung im DB-Konzern oder aber in einen sozialversicherungspflichtigen Arbeitsplatz übernommen zu werden, für den es keine spezifische Qualifikation bedarf: Etwa bei DB Services zur Reinigung von Zügen und Bahnsteigen. Chance Plus richtet sich an Jugendliche und junge Erwachsene, die aus verschiedenen Gründen emotional oder intellektuell (noch) nicht in der Lage sind, eine reguläre Berufsausbildung anzufangen.
So sieht es auch bei jungen Asylberechtigten an: Viele haben noch keine ausreichenden Deutschkenntnisse oder müssen in anderer Form auf die gesellschaftlichen Gepflogenheiten der deutschen Arbeitswelt vorbereitet werden. Rüdiger Grube: „Unser Programm zeigt: Die erfolgreiche Integration von Flüchtlingen in den Arbeitsmarkt ist möglich. Wir als Deutsche Bahn setzen auf nachhaltige Qualifizierung mit Perspektive. Ich freue mich, dass diese zwölf jungen Menschen mit ihrer Motivation und Begeisterung Teil unserer Eisenbahnerfamilie werden.“
Die zwölf Teilnehmer der Berliner Chance plus-Klasse werden seit 1. März 2016 für eine Ausbildung bei der DB qualifiziert, sechs bei der S-Bahn Berlin, sechs bei DB Services. Sie absolvieren sowohl einen Sprachkurs als auch eine betriebliche Praxisphase. Die Teilnehmer der Klasse stammen aus Syrien, Eritrea, Ägypten, Afghanistan und Pakistan und sind in den letzten zwei Jahren nach Deutschland gekommen.
Sie sind zwischen 19 und 30 Jahre alt und bringen einen Schulabschluss oder auch Berufserfahrung mit. Mit Chance Plus, das die DB seit über zehn Jahren in Zusammenarbeit mit der Bundesagentur für Arbeit anbietet, werden jährlich rund 300 Jugendliche und junge Erwachsene für eine Berufsausbildung qualifiziert. In zahlreichen bundesweiten Programmen hat man damit bereits rund hundert Asylberechtigte für eine berufliche Zukunft in Deutschland fit gemacht.
Bereits Ende letzten Jahres startete eine Klasse mit berufserfahrenen Asylberechtigten. Nach einem mehrmonatigen Sprachkurs begann Mitte Mai die betriebliche Ausbildung zum Elektroniker für Betriebstechnik beim Fernverkehr in München. Die Umschulung mit IHK- Abschluss dauert ca. 28 Monate, danach folgt die vollständige Übernahme bei der DB.
Siehe auch: Arbeitsmarktintegration – aber seriös