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Berlin: DB AG verbessert Videotechnik

17.05.16 (Berlin) Autor:Stefan Hennigfeld

In der Bundeshauptstadt Berlin wird die Deutsche Bahn an insgesamt über hundert Bahnhöfen eine neue Videotechnik einsetzen. Damit soll die Beweisführung bei Kriminalität verbessert werden. Fälle, bei denen Verurteilungen nur an schlechter Bildqualität scheitern, wird es dann nicht mehr geben. Neben der Präsenz von Servicemitarbeitern und Sicherheitskräften setzt die DB damit auf Technik, um Züge und Bahnhöfe noch sicherer zu machen.

Noch 2016 geht in einem ersten Schritt die Aufzeichnungsfunktion von rund 800 Videokameras an 100 Bahnhöfen in Berlin in Betrieb. Mehr als die Hälfte der Berliner Bahnhöfe ist dann mit moderner Videotechnik ausgestattet. „Bahnkunden sollen sich sicher fühlen. Deshalb bauen wir die Videotechnik an Bahnhöfen kontinuierlich aus. Bei Straftaten können wir der Bundespolizei zuverlässig hochwertige Videoaufnahmen zur Verfügung stellen, um die Festnahme von Tätern zu unterstützen“, so DB-Sicherheitschef Hans-Hilmar Rischke.

Darüber hinaus setzt die DB in der Region Berlin weiter auf personelle Präsenz von Personal. Neben rund 500 Sicherheitskräften in der Region Berlin leistet täglich eine Vielzahl von Service- und Betriebsmitarbeitern im S-Bahn-Netz ihren Beitrag zur objektiven und subjektiven Sicherheit in Zügen und Bahnhöfen. Bereits angelaufen ist die Modernisierung und Erweiterung bereits vorhandener Videotechnik auf Bahnhöfen des Regional- und S-Bahnverkehrs.

Allein im Raum Berlin investiert der DB-Konzern 2016 und 2017 rund 5 Millionen Euro in Videotechnik. Stark frequentierte Bahnhöfe, an denen teils mehrere hunderttausend Menschen pro Tag umsteigen, bekommen ebenso neue Videotechnik wie kleinere Stationen, an denen Kameras das Sicherheitsgefühl der Bahnkunden stärken. „Im Auftrag der Bundespolizei werden wir mit unseren Zugabfertigungskameras künftig aufzeichnen. Dies soll schnellstmöglich realisiert werden“, erklärt Peter Buchner, Vorsitzender der Geschäftsführung der S-Bahn Berlin GmbH.

Die Technik steht derzeit auf 65 Bahnhöfen zur Verfügung. Bis Jahresende kommen weitere 15 hinzu. Zugriff auf die jeweils für 48 Stunden gespeicherten Aufzeichnungen hat allein die Bundespolizei. „Ein begünstigender Tatauslöser ist häufig das Wissen oder die Vermutung der Täter, unbeobachtet zu sein und nicht erkannt zu werden. Wahrnehmbarer Videoschutz hat insofern eine abschreckende und somit präventive Wirkung auf potentielle Straftäter.

Darüber hinaus unterstützt sie Fahndung und Beweisführung“, sagt Ralph Krüger, Vizepräsident der Bundespolizeidirektion Berlin. Kamerastandorte und die Bildqualität der Aufzeichnung werden bei Neubau und Modernisierung gemeinsam mit der Bundepolizei definiert. So ist sichergestellt, dass die Systeme neben bahnbetrieblichen Aufgaben auch Gefahrenabwehr und Strafverfolgung im Bahnbereich unterstützen. Bundesweit investieren DB und Bundespolizei bis 2023 mehr als 85 Millionen Euro in den Ausbau der Videotechnik auf Bahnhöfen.

Bereits heute sind in ganz Deutschland etwa 700 Bahnhöfe mit rund 5.000 Kameras ausgerüstet. Weitere 27.000 Kameras sind in Zügen des Regional- und S-Bahnverkehrs installiert. Damit verfügt bundesweit die Hälfte aller Nahverkehrszüge über Videotechnik. Im Gebiet des Verkehrsverbundes Berlin-Brandenburg (VBB) liegt die Quote über dem bundesweiten Durchschnitt bei rund 75 Prozent.

Siehe auch: Ja zu mehr Sicherheit!

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