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Freiburg: RVF legt Geschäftsbericht vor

14.06.22 (Baden-Württemberg) Autor:Stefan Hennigfeld

Der Regio-Verkehrsverbund Freiburg (RVF) legt mit seinem eben erschienenen Geschäftsbericht die Verkaufszahlen 2021 vor und informiert über Maßnahmen rund um den Nahverkehr in der Region. Unter der Überschrift „zuverlässig und innovativ“ informiert der Bericht über die Entwicklung im Verbund im zweiten Jahr der Corona-Pandemie. Die Geschäftszahlen sind nicht zufriedenstellend: auch 2021 waren Absatz und Einnahmen von der Kaufzurückhaltung der Fahrgäste geprägt.

Im Vergleich zum Jahr 2020 sanken die Einnahmen erneut um 1,2 Prozent. Im Vergleich zum Vor-Pandemie-Jahr 2019 wurden zwanzig Millionen Euro weniger verdient, nämlich rund 87 Millionen Euro; das ist ein Minus von rund zwanzig Prozent. Die merklichen Einnahmenverluste wurden weiterhin kompensiert durch den Rettungsschirm, den Bund und Land für das Jahr 2021 erneut auflegten.

„Dafür sind wir sehr dankbar, denn sonst hätten unsere Verkehrsunternehmen ihr Angebot nicht aufrechterhalten können“, sagt Dorothee Koch, Geschäftsführerin des RVF. Beim Absatz einzelner Fahrscheine fallen zwei Trends besonders auf: zum einen die Verlagerung hin zum Fahrscheinkauf per App; zum anderen verfügt der RVF über eine äußerst treue Stammkundschaft. Die Zahl der Abos der RegioKarte, sowohl bei Erwachsenen als auch im SchülerAbo, ist äußerst stabil.

Anders als in vielen anderen Verbünden hat der RVF hier praktisch keine Rückgänge zu beklagen. Sicherlich haben die Erstattungen für treue Fahrgäste im SchülerAbo, der bwTreueBonus und der bwWillkommensbonus für neue Abonnenten zur Stabilisierung beigetragen. Ende 2021 waren rund 54.000 Menschen mit einem Abo der RegioKarte unterwegs. Die Nachfrage über digitale Vertriebskanäle – das heißt der Kauf eines Fahrscheins per App – hat enorm zugenommen.

Sowohl der Digitalrabatt als auch die durch die Corona-Pandemie hervorgerufene Sensibilität für Hygiene und das Interesse an einer möglichst kontaktlosen Abwicklung haben den MobilTickets einen Nachfrageschub verschafft. Die Verkaufszahlen von mobilen Fahrscheinen über die Apps DB Navigator, VAG mobil und FahrPlan+ des RVF konnten um über hundert Prozent gegenüber dem Jahreswert 2020 gesteigert werden.

Mit der positiven Entwicklung einher geht auch die Entwicklung des Umsatzes der MobilTickets, der um 1,3 Millionen Euro über dem Gesamtjahr 2020 liegt. Schon seit einigen Jahren hat sich der RVF die Digitalisierung in Tarif und Vertrieb auf die Fahnen geschrieben. Mit der LuftLinie gibt es nun eine Ergänzung zu den bestehenden Tarifen, die durch ihre große Einfachheit besticht.

Mit dem Partner Fairtiq, der die nötige App zum Kauf der LuftLinie zur Verfügung stellt, haben RVF und VAG eine einfache Check-in/Check-out-Lösung gefunden. Sie ist vor allem für Menschen, die nur gelegentlich den ÖPNV nutzen, sehr bequem und spontan zu handhaben. Die ersten Monate zeigen sehr Ergebnisse. Auch die Fahrplanmedien werden digital ausgebaut und komfortabler zu bedienen.

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