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Eifelstrecke: Befahrbar bis Kyllburg

28.06.22 (go.Rheinland, Rheinland-Pfalz) Autor:Stefan Hennigfeld

Seit dem 23. April fahren auf dem nordrhein-westfälischen Teil der Eifelstrecke zwischen Euskirchen und Mechernich wieder Züge. Am 12. Juni kam nun der nächste Abschnitt von Mechernich bis Kall hinzu. Für die Menschen in der Region verbessert sich damit zum Sommer-Fahrplanwechsel das Bahnangebot in der Eifel erneut. Im Anschluss an die Inbetriebnahme des rund zehn Kilometer langen Abschnitts erledigen die Bauteams noch einige Restarbeiten.

Diese haben jedoch keine Auswirkungen auf den Bahnverkehr, denn sie finden nachts bzw. außerhalb des Gleisbereichs statt. Schon seit Dezember 2021 arbeiteten die Fachfirmen zwischen Euskirchen und Kall sieben Tage pro Woche im Zwei- und Drei-Schicht-Betrieb, um die etwa 25 Kilometer lange zweigleisige Strecke schnellstmöglich wieder befahrbar zu machen. Die Flut hatte den Bahnhof Kall und den Bereich vor dem Kaller Tunnel in weiten Teilen überspült.

Deswegen hat die DB den verschlammten Streckenabschnitt mit einer sogenannten Bettungsreinigungsmaschine aufwändig von Geröll und Ablagerungen befreit. Vor dem Kaller Tunnel waren die Gleise so stark verschmutzt, dass diese mitsamt Untergrund vollständig erneuert werden mussten. Außerdem haben die Fachkräfte Bahnsteige und Bahnübergänge erneuert, schadhafte Schwellen ausgetauscht und Signale sowie die Leit- und Sicherungstechnik instandgesetzt.

Um das Gleis wieder in die richtige Lage zu bringen und das Schotterbett zu stabilisieren, hat die DB auf dem gesamten Abschnitt zwischen Mechernich und Kall außerdem Stopfarbeiten durchgeführt. Der Wiederaufbau des Abschnitts von Kall bis Nettersheim ist bis Ende 2023 geplant. Dafür packen die Fachkräfte allein zwölf Kilometer Gleise, acht Durchlässe und mehrere Brücken an. Eine davon ist die Eisenbahnüberführung Urftfluss bei Sötenich, die komplett neu errichtet werden muss, da die Flut ihre Bögen stark beschädigte.

Außerdem baut die DB an vielen Stellen weggespülte Bahndämme wieder auf. Gleichzeitig wird die Stellwerkstechnik komplett erneuert. Parallel laufen die Planungen für die vorgezogene Elektrifizierung der Eifelstrecke. In Rheinland-Pfalz können Reisende zwischen Trier-Ehrang und Auw an der Kyll seit Februar ein Mal pro Stunde und Richtung mit dem Zug fahren. Für die Instandsetzung des Streckenabschnitts hat die DB knapp 15 Kilometer Oberbau mit Gleisen, Schwellen und Weichen erneuert und gereinigt.

Zudem mussten drei Brücken repariert werden. Die Bauteams setzten außerdem drei Stellwerke instand. Um die Kommunikationsverbindungen zwischen Weichen und Signalen wiederherzustellen, prüften die Spezialisten rund 55 Kilometer Kabel und tauschten diese zum Großteil aus. Seit 28. Mai fahren zwischen Auw an der Kyll und Bitburg-Erdorf, seit 21. Juni weiter bis Kyllburg wieder die Züge. Die DB hat dafür die von der Flut zerstörte Infrastruktur auf rund zwanzig Kilometern rundum erneuert. Die Stellwerke in Speicher und Philippsheim sind ebenfalls instandgesetzt.

Foto: Deutsche Bahn AG / Uwe Miethe

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