Ausbau der Weddeler Schleife ungefährdet
23.06.22 (Niedersachsen) Autor:Stefan Hennigfeld
Ab Dezember 2023 fahren auf der Strecke zwischen Braunschweig und Wolfsburg die Enno-Züge im geregelten Halbstundentakt. Letzte Woche überzeugten sich zahlreiche Mitglieder der Verbandsversammlung sowie einige Bürgermitglieder des Regionalverbandes Großraum Braunschweig vom Fortschritt des zweigleisigen Ausbaus der Weddeler Schleife. Viele Politiker aus der Region hatten sich beim Bund und beim Land immer wieder für den Ausbau der Weddeler Schleife stark gemacht.
Der Regionalverband war einer der wichtigste Verhandlungsführer bei der Planung und ein ebenso wichtiger Vertragspartner des „Realisierungs- und Finanzierungsvertrags“. Schließlich war es gelungen, den Ausbau im Rahmen des Deutschlandtaktes als eines der ersten Projekte deutschlandweit zu platzieren uns damit die Finanzierung zu sichern. Die Lieferengpässe bei Bau- und Rohstoffen sollen sich, so heißt es beim Zweckverband Großraum Braunschweig (ZGB) nicht auf die Baumaßnahmen auswirken.
Mit einem finanziellen Volumen von 12,5 Millionen Euro ist der Regionalverband einer der Kostenträger des Ausbaus. Etwa ebenso viel finanziert das Land Niedersachsen – 13 Millionen Euro. Insgesamt kostet der zweigleisige Ausbau auf den rund 19 Kilometern zwischen der Anschlussstelle Weddel und Wolfsburg-Fallersleben 150 Millionen Euro. Der größte Anteil kommt aus Bundesmitteln.
„Die Strecke zwischen den beiden Oberzentren ist eine der am stärksten frequentierten in unserer Region. Der zweigleisige Ausbau war überfällig und wir rechnen ab 2024 mit einer Entlastung auf den Straßen“, erläutert Verbandsdirektor Ralf Sygusch. Die Politiker erfuhren, wie viele Kilometer Kabel verlegt, wie viele Brücken neu gebaut und wie viele neue Masten für die Oberleitung in die Erde gerammt werden müssen. Die DB-Projektmanagerinnen verdeutlichten, welche logistische Leistung eine so große Baustelle erfordert, mit welch hoher Taktung die einzelnen Gewerke ineinandergreifen müssen, damit beispielsweise Sperrpausen eingehalten und die Bauarbeiten genau in der Zeit fertig werden.
Gleich neben dem Gleis wird bereits eine neue Brücke gebaut, die in der Sperrpause im Herbst an die Stelle der jetzigen, zu schmalen Brücke, geschoben wird. Ein hoher Aufwand werde für die Landwirtschaft betrieben, ließen sich die Teilnehmenden erklären. Drainagen müssen verlegt und die für den Bau benötigten, versiegelten Felder müssen unter großem Auswand wiederhergerichtet werden, damit Landwirte nach der Baustelle Ackerböden zurückbekommen, die die gleiche Qualität haben wie vorher.
Besondere Aufmerksamkeit haben die Projektplaner in den Naturschutz investiert, um Pflanzen und Tiere bestmöglich zu schützen. Die Voraussetzungen für den Halbstundentakt hat der Regionalverband als Aufgabenträger für den ÖPNV längst geschaffen. Die zusätzlich notwendigen Züge sind bereits im Umlauf, der Halbstundentakt ist bestellt und finanziert, sodass der Start bei Bauabschluss erfolgen kann.
Foto: Zweckverband Großraum Braunschweig