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Mann verschanzt sich im Fernzug Thalys

21.09.15 (Europa, Fernverkehr) Autor:Stefan Hennigfeld

Die Polizei hat am vergangenen Freitag einen bewaffneten Mann in einem Thalys in Rotterdam überwältigt. Dieser hatte sich mehrere Stunden lang in dem internationalen Fernzug verschanzt und konnte erst von einer Spezialeinheit aus dem Zug geholt werden. Der Zug war in Amsterdam gestartet und auf dem Weg nach Paris. Augenzeugen haben berichtet, dass der Mann, der sich auf der Toilette verschanzt hat, bewaffnet gewesen sei. Die Polizei hat das jedoch nicht bestätigt. Dennoch haben Einsatzkräfte den Bahnhof in Rotterdam teilweise gesperrt und den Zug evakuiert. Thalys meldete frühzeitig, dass die Fahrgäste in Sicherheit sind.

Über die Motive des Mannes war zunächst nichts bekannt. Bereits Ende August kam es in einem Thalys-Zug zu einem Terroranschlag, als ein schwer bewaffneter Angreifer das Feuer eröffnet hat. Dieser konnte jedoch von drei weiteren Fahrgästen überwältigt werden. Bei denen handelte es sich um US-amerikanische Staatsangehörige, die im dortigen Militär gedient haben. Ein islamistischer Hintergrund ist aktuell jedoch nicht bekannt. Auch sind keine Schüsse gefallen. Bei der Überwältigung des Mannes mussten auch die Polizeibeamten aufgrund ihrer guten Ausbildung im Zug nicht scharf schießen. Dennoch bleibt die Frage offen, inwieweit diese beiden Thalys-Vorfälle innerhalb relativ kurzer Zeit zu Nachahmungstätern oder auf der anderen Seite zu Ausweichverhalten der Fahrgäste führen werden.

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