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Siemens entwickelt MaaS-Plattform

02.03.21 (Niederlande) Autor:Stefan Hennigfeld

Siemens Mobility wird mit dem niederländischen Joint Venture RiVier (NS, HTM und RET) einen Vertrag über die Entwicklung einer intelligenten „Mobility as a Service“ (MaaS)-Plattform für den landesweiten Einsatz schließen. Das System, das ab Herbst zur Verfügung stehen soll, ermöglicht Mobilitätsanbietern, die Planung, Buchung und Bezahlung von intermodalen Reisen in einer App zu vereinen. Das technologische Herzstück der MaaS-Plattform wird von Hacon und eos.uptrade – Tochtergesellschaften von Siemens Mobility – bereitgestellt.

„Die Pandemie verändert unsere Verhaltensmuster“, erklärt Maurice Unck, Director von RET, im Namen von RiVier. „Arbeit, Lernen und Reisen erfordern eine höhere Flexibilität. Dies bezieht sich nicht nur auf zeitliche und räumliche Aspekte, sondern gilt auch für die Wahl der Transportmittel. Daher investieren wir jetzt in die Optimierung des Reiseerlebnisses. Wir erleichtern die Planung, Buchung und Bezahlung von Reisen mit mehreren Verkehrsmitteln.“

„Intelligente Anwendungen zur Integration und Koordination verschiedener Transportmodi lassen die Idee vom nahtlosen Reisen Wirklichkeit werden – von der ersten bis zur letzten Meile. Die Möglichkeit, bei der Reiseplanung auf ein ganzes Spektrum von Mobilitätsoptionen zurückzugreifen und dabei Planung, Buchung und Bezahlung über nur eine Anwendung abzuwickeln, verbessert das Reiseerlebnis ungemein – und wirkt sich so positiv auf die Lebensqualität aus. Wir freuen uns, intelligente Lösungen bereitstellen und ein MaaS-System anbieten zu können, das für eine komfortablere, nachhaltigere und effizientere Mobilität in den Niederlanden sorgt“, sagt André Rodenbeck, CEO Rail Infrastructure bei Siemens Mobility.

„Für eine perfekte Passenger Experience müssen die Akteure der Branche kooperieren. Es ist inspirierend zu sehen, wie NS, RET und HTM ihre Kräfte bündeln, um die niederländische Mobilitätslandschaft gemeinsam noch attraktiver zu gestalten. Bei Hacon und eos.uptrade sind wir sehr stolz darauf, mit unserem Know-how und unseren Lösungen einen Beitrag zu diesem zukunftsweisenden Projekt zu leisten“, erklärt Michael Frankenberg, CEO von Hacon und Head of Intermodal Solutions bei Siemens Mobility.

Als offenes Ökosystem lässt sich die Plattform mit bestehenden Apps der MaaS-Anbieter NS, RET und HTM verbinden. Die Initiatoren möchten auch weitere Mobilitätsdienstleister für ihr Projekt gewinnen und so das Reisen per öffentlichem Verkehr, Bikesharing, Auto, Scooter oder Taxi noch zugänglicher und komfortabler gestalten.

Über die MaaS-Plattform können Mobilitätsanbieter die Aufmerksamkeit auf ihre Services lenken, ihre Angebote besser an die Bedürfnisse der Reisenden anpassen und gleichzeitig ihr Flottenmanagement optimieren. Neben Effizienz und Reisekomfort bietet MaaS auch unter Umwelt- und Nachhaltigkeits-Aspekten Vorteile, denn durch die Nutzung von öffentlichen Verkehrsmitteln oder auch Sharing-Angeboten dürften immer mehr Menschen ihr Auto ganz gezielt öfter mal stehen lassen.

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