Eisenbahnjournal Zughalt.de

Nachrichten über Eisenbahn und öffentlichen Verkehr

BEG schreibt Expressverkehre aus

22.03.21 (Bayern, Europa) Autor:Stefan Hennigfeld

Die Bayerische Eisenbahngesellschaft (BEG) hat das Wettbewerbsverfahren Expressverkehr Ostbayern Übergang eröffnet. Das Netz umfasst die Linien RE 2 München – Regensburg – Hof und RE 25 München – Regensburg – Prag, die aktuell von der Länderbahn unter dem Markennamen Alex betrieben werden. Auf tschechischer Seite erbringt das staatliche Eisenbahnverkehrsunternehmen České dráhy (ČD) die Verkehrsleistungen. Der Verkehrsvertrag startet im Dezember 2023 und läuft bis Dezember 2026.

Zu diesem Zeitpunkt läuft auf tschechischer Seite der Vertrag mit der ČD aus. Für den Zeitraum ab Dezember 2026 ist in Kooperation mit dem Verkehrsministerium der Tschechischen Republik eine Neuausschreibung der Verkehre über einen längeren Zeitraum mit der Vorgabe von Neufahrzeugen geplant. Es handelt sich um einen Nettovertrag, der in einem europaweit offenen Wettbewerbsverfahren vergeben wird.

Interessierte Verkehrsunternehmen können ihre Angebote bis voraussichtlich Ende August abgeben. Den Zuschlag erteilt die BEG voraussichtlich im Oktober dieses Jahres. Die größte Änderung nach Inkrafttreten des neuen Vertrags im Dezember 2023 wird die Trennung beider Linien sein: Die Züge aus Hof (RE 2) und Prag (RE 25) werden nicht mehr in Schwandorf zusammengeführt, sondern fahren im stündlichen Wechsel getrennt nach München.

Davon erhofft sich die BEG eine höhere Pünktlichkeit, da sich Verspätungen nicht mehr von einer Linie auf die andere übertragen. Hierzu wird ab Ende 2023 der aktuell von DB Regio erbrachte zweistündliche RE-Verkehr München – Regensburg in das Netz integriert. Diese Züge werden nach Hof verlängert, nördlich von Regensburg gegenüber dem heutigen Fahrplan um eine Stunde versetzt. Die Fahrtzeit zwischen Hof und Regensburg verkürzt sich um acht Minuten, weil künftig die Standzeiten in Schwandorf entfallen, um die Züge aus Prag und Hof zusammenzuführen.

Durch die separate Linienführung entsteht eine stündliche Direktverbindung zwischen Schwandorf und München; derzeit fahren die Züge hier durchgehend nur im Zweistundentakt. Neben dieser Taktverdichtung bestellt die BEG auch zusätzliche Verbindungen am frühen Morgen und späten Abend in den Abschnitten Hof – Marktredwitz und Schwandorf – Regensburg. Dadurch wächst das Verkehrsangebot gegenüber heute um acht Prozent auf rund vier Millionen Zugkilometer pro Jahr (in Bayern).

Bei den Zügen gibt die BEG keine wesentlich neuen Kriterien vor; die Anforderungen orientieren sich am Status quo, das heißt Gebrauchtfahrzeuge sind zugelassen. Der Umstieg auf Neufahrzeuge ist mit der nächsten Ausschreibung in der zweiten Hälfte der 2020er Jahre geplant. Daraus ergibt sich die kurze Laufzeit des Übergangsvertrags von nur drei bis maximal fünf Jahren. Das Vergabeverfahren ist in zwei Lose aufgeteilt: Los 1 umfasst u. a. neun Zugpaare München – Hof, Los 2 sieben Zugpaare München – Prag und ein Zugpaar München – Hof.

Kommentare sind geschlossen.