KVB mit Fahrgastzuwächsen
27.02.17 (go.Rheinland) Autor:Stefan Hennigfeld
Die Kölner Verkehrs-Betriebe (KVB) haben im vergangenen Jahr erneut steigende Fahrgastzahlen verzeichnet. 277,7 Millionen Fahrgastfahrten wurden 2016 gezählt. Das waren knapp 1,5 Millionen oder 0,5 Prozent mehr als im Vorjahr. Damit stieg die Zahl der Fahrgäste seit 2007 um rund 25 Millionen, auch wenn sie deutlich unter dem Bundesdurchschnitt lag. Da wuchs die Nachfrage im Jahr 2016 mit 1,8 Prozent deutlich stärker als in Köln.
Jürgen Fenske, Vorstandsvorsitzender der KVB: „Der Anstieg um 0,5 Prozentpunkte ist unter den Kölner Rahmenbedingungen ein ordentliches Ergebnis. Wir freuen uns über das stetige Fahrgastwachstum und bedanken uns bei den Fahrgästen für diesen Zuspruch. Klar ist, dass die KVB im bestehenden Netz ihre Kapazitätsgrenzen erreicht, teilweise in den Hauptverkehrszeiten überschritten hat.“
Fenske: „Ebenso klar ist aus den Erfahrungen anderer Städte, dass der ÖPNV durch den Ausbau seines Netzes weitere Kunden gewinnen wird und damit einen wirksamen Beitrag zur verkehrlichen Entlastung und zum Klimaschutz in Köln leistet. Mit dem ÖPNV-Bedarfsplan 2030 sind die wichtigsten Projekte zum Ausbau des Stadtbahnnetzes benannt; nun kommt es auf die zügige Umsetzung an.“
Bemerkenswert ist der erneute Rückgang der Schwarzfahrerquote: Sie sank von 2,3 Prozent im Jahr 2015 auf knapp 2,0 Prozent im vorigen Jahr. Von rund 3,9 Millionen kontrollierten Fahrgästen waren demnach rund 77.400 ohne gültigen Fahrschein unterwegs. Damit setzt sich der Trend der vergangenen Jahre fort: 2010 lag die Schwarzfahrer-Quote noch bei rund sechs Prozent, 2011 waren es 4,7 Prozent, 2013 3,28 Prozent.
Der Rückgang der Schwarzfahrerzahlen ist im Wesentlichen auf die Ausweitung der Kontrollen zurückzuführen. Seit Mitte 2015 kontrollieren alle rund 220 Mitarbeiter aus dem Aufgabenbereich Sicherheit und Service sowie Fahrausweisprüfdienst die Fahrscheine. Im August 2016 wurden weitere 20 Mitarbeiter für den Bereich Sicherheit und Service eingestellt. Zum anderen wirkt sich auch die Anhebung des Erhöhten Beförderungsentgeltes auf die Schwarzfahrerquote aus: zum 1. August 2015 wurde es bundesweit von 40 auf 60 Euro erhöht.
Jürgen Fenske: „Unsere Strategie der konsequenten Kontrollen zeigt offenbar Wirkung. Schwarzfahren ist kein Kavaliersdelikt, denn der Schaden, der dadurch entsteht, geht auch zu Lasten der zahlenden Fahrgäste.“
Die Zahl der Zeitkarteninhaber ist im vorigen Jahr weiter gestiegen: 304.500 Personen sind inzwischen mit Zeittickets des VRS-Sortimentes unterwegs; das waren rund 700 mehr als 2015. Im Jahr 2006 waren es noch knapp 270.000 Stammkunden. Von den insgesamt 277,7 Millionen Fahrten entfallen rund 185 Millionen auf solche Stammkunden. Im Vergleich zu 2015 ist auch die Zahl der Fahrten im Bartarif um 1,4 Prozent gestiegen. Ein Grund für den zunehmenden Verkauf der Einzel-, Vierer- und Tagestickets ist die verstärkte Nutzung des Handytickets.