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AVG bezieht neue Leitstelle

14.02.17 (Baden-Württemberg) Autor:Stefan Hennigfeld

Die Albtal-Verkehrs-Gesellschaft (AVG) hat ihre Zugleitung vom Bahnhof in Ettlingen in die moderne Leitstelle in der Gerwigstraße im Osten der Fächerstadt verlegt. Damit hat das kommunale Verkehrsunternehmen die Zusammenlegung von Fahrdiensten und Zugleitungen an einem zentralen Standort erfolgreich abgeschlossen. In der Leitstelle, die im Juli 2010 eingeweiht wurde und die die AVG gemeinsam mit den Verkehrsbetrieben Karlsruhe (VBK) nutzt, wird bereits unter anderem der Verkehr der Murgtal-, Kraichgau-, Enztal- oder der Wieslauterbahn koordiniert und überwacht.

„Der Umzug bringt viele Vorteile mit sich. Unsere Mitarbeiter können an dem neuen Standort auf eine moderne Informations- und Kommunikationstechnik zurückgreifen. Die ist eine deutliche Verbesserung zum Stellwerk am Ettlinger Bahnhof“, erklärt Markus Fettig, der Chef der AVG-Leitstelle. „Zudem profitieren wir in den neuen Räumen von den kurzen Kommunikationswegen zwischen den anderen Zugleitern und Disponenten. Dies erleichtert Abstimmungsprozesse, so dass wir schneller auf betriebliche Änderungen und Notfallsituation reagieren und bei Bedarf Kollegen zur Unterstützung hinzuziehen können.“

Durch den Standortwechsel könnten betriebliche Abläufe weiter optimiert werden, ist Fettig überzeugt. „Auch unsere Kunden werden von diesen neuen Strukturen profitieren. Denn die Kollegen, die beispielsweise die Fahrgastinformation für die Anzeigetafeln an den Haltestellen oder für den Verkehrsticker auf der Homepage einpflegen, sitzen jetzt im gleichen Raum nur einige Meter weiter. Dadurch werden auch hier die Informationsabläufe deutlich verbessert.“

An insgesamt 16 Arbeitsplätzen steuern und überwachen rund 80 Mitarbeiter der AVG und VBK den Tram- und Stadtbahnverkehr in Karlsruhe und der Region. Damit ist die Leitstelle in der Gerwigstraße eine der größten in Süddeutschland. „Die Leitstelle ist so etwas wie das Gehirn der beiden Verkehrsunternehmen AVG und VBK. Hier laufen alle Fäden zusammen. Die Arbeit ist vergleichbar mit der von Fluglotsen, nur dass wir hier nicht den Luftraum, sondern eben den Verkehr auf der Schiene überwachen“, erklärt Fettig.

Dafür sind die Mitarbeiter in der Leitstelle im Schichtbetrieb rund um die Uhr im Einsatz. In dem lichtdurchfluteten Rund erhalten die Disponenten und Fahrdienstleiter an 16 hochmodernen Arbeitsplätzen über eine Vielzahl an Monitoren alle relevanten Informationen zum Fahrbetrieb. Sie können zudem auf Video-Signale der Kameras an Bahnübergängen zugreifen.

Per Funk ist die Leitstellen-Mannschaft mit den Fahrern der Bahnen verbunden, über das rechnergesteuerte Betriebsleitsystem kann sie alle Zugbewegungen genau verfolgen und korrigierend eingreifen. „Die Kollegen leiten bei Bedarf Bahnen um, tauschen defekte Fahrzeuge aus, ziehen Busse für den Ersatzverkehr heran oder setzen Reparaturtrupps in Marsch“, beschreibt Fettig diese Arbeit, bei der Handlungsschnelligkeit sowie kreative Lösungen gefragt sind.

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