Barrierefreier Haltestellenausbau in Düsseldorf
06.11.23 (VRR) Autor:Stefan Hennigfeld
An der Düsseldorfer Haltestelle Heesenstraße der Stadtbahnlinie U75 stehen die Bauarbeiten für einen modernen, barrierefreien Hochbahnsteig kurz vor dem Abschluss. Dafür waren umfangreiche Anpassungen der Gleis- und Fahrleitungsanlagen sowie des gesamten Straßenquerschnitts nötig. Der sechzig Meter lange und 4,80 Meter breite Bahnsteig liegt zwischen den beiden Gleisen.
Ein taktiles Leitsystem und eine Rampe an der Ostseite erleichtern das Ein- und Aussteigen für alle Menschen, vor allem aber für mobilitätseingeschränkte Fahrgäste. Neben der Barrierefreiheit verbessern sich auch der Komfort und die Aufenthaltsqualität durch transparente, einsehbare Wartehallen, digitale Anzeigetafeln mit Vorlesefunktion, taktile Wegeführung und zusätzliche Überwege mit Signalanlagen.
Unmittelbar nach dem Spatenstich Anfang April 2022 folgten 18 Monate Bauzeit für die umfangreichen Arbeiten. Insgesamt fünf Sperrwochenenden waren für die Gleisbau- und Fahrleitungsarbeiten und für die Montage der 49 Betonfertigteile mit einem Kran nötig. Insgesamt sind rund 560 Meter Gleis, 500 Meter Fahrbahn und weitere 500 Meter Geh- und Radwege im Umfeld des Bahnsteigs neu entstanden.
In den kommenden Wochen erfolgt der Rückbau der provisorischen Haltestellen hinter der Kreuzung. Gleichzeitig erneuert die Stadt Düsseldorf die Fahrbahnen der Heerdter Landstraße sowie den Straßenknotenpunkt mit der Wiesenstraße. Auch werden in den kommenden rund zwei Wochen die noch fehlenden Dächer an den beiden Wartehallen montiert. Material-Lieferprobleme haben bereits zu einer verzögerten Fertigstellung um vier Wochen geführt. Die ausführende Firma hat nun zugesichert, bis spätestens Mitte November für den nötigen Wetterschutz zu sorgen.
Die Rheinbahn hat sich nach dieser Zusicherung und in Abwägung aller Umstände entschieden, die Haltestelle trotz der fehlenden Dächer in Betrieb zu nehmen. So steht den Fahrgästen die Barrierefreiheit ab sofort zur Verfügung, die Nacharbeiten können beginnen und die Verkehrssituation im Baubereich wird wieder normalisiert.
Der Umbau der Haltestellenanlage – einschließlich der Gleis- und Straßenbauarbeiten sowie der Arbeiten der Netzgesellschaft Düsseldorf – hat rund 7,5 Millionen Euro gekostet. Den barrierefreien Ausbau hat der Zuschussgeber Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) aus Mitteln des Landes Nordrhein-Westfalen mit 5,7 Millionen Euro gefördert. Die Planungskosten und einen Eigenanteil trägt die Rheinbahn.
„Barrierefreiheit macht den ÖPNV kundenfreundlicher – und attraktiver ÖPNV ist maßgeblich für die Verkehrswende. Mit dem barrierefreien Ausbau von Haltestellen möchten wir, dass alle Menschen, die auf eine leistungsstarke öffentliche Mobilität angewiesen sind, problemlos Bus und Bahn nutzen können. Die Nahverkehrsakteure in NRW investieren daher seit vielen Jahren in den Neu- und Ausbau der Nahverkehrsinfrastruktur für eine zukunftsfähige und klimaschonende öffentliche Mobilität“, sagt Gabriele Matz, Vorstandssprecherin des VRR.
Foto: Landeshauptstadt Düsseldorf