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WSW: Bilanzpressekonferenz 2020

23.06.21 (VRR) Autor:Stefan Hennigfeld

Der WSW-Konzern hat das Geschäftsjahr 2020 trotz Corona-Krise und eingeschränktem Schwebebahn-Betrieb mit einem Gewinn von 5,1 Millionen Euro abgeschlossen. Das gab das Unternehmen letzte Woche bei seiner Bilanzpressekonferenz bekannt. Im Rahmen des Konzernverbundes konnte das Defizit der WSW mobil GmbH in Höhe von 61,2 Millionen Euro durch die Gewinne der WSW Energie & Wasser AG und der Abfallwirtschaftsgesellschaft AWG mehr als kompensiert werden.

Der Gesamtumsatz 2020 der Unternehmensgruppe betrug 880,4 Millionen Euro. Die Bilanzsumme lag bei 1,2 Milliarden Euro, die Eigenkapitalquote beträgt 28,8 Prozent. Zwei Faktoren sind für das gute Ergebnis verantwortlich: ein Sparprogramm und der ÖPNV-Rettungsschirm von Bund und Land, erläutert WSW-Chef Markus Hilkenbach: „Um die unterjährige Steuerung nicht aus der Hand zu geben, haben wir mit Beginn der Pandemie intern Kosten gesenkt und die hohen Fahrgastverluste im ÖPNV konnten zum überwiegenden Teil durch den Rettungsschirm aufgefangen werden.“

Die Fahrgastzahlen fielen im ersten Lockdown im März 2020 um rund 75 Prozent. Die in 2020 beförderten 57,6 Millionen Fahrgäste bedeuten die niedrigste Zahl seit der WSW-Gründung 1948. „Trotzdem blieb der in Wuppertal weit überdurchschnittliche Anteil an Abo-Kunden vergleichsweise stabil“, sagt Ulrich Jäger, Geschäftsführer bei der mobil GmbH. Die neuen Angebote der WSW mobil wurden unabhängig von der Pandemie-Situation von den Kunden angenommen.

Seit dem vergangenen Sommer setzen die WSW Wasserstoffbusse ein. Die Erfahrungen mit der Antriebstechnologie sind sehr positiv. Die Fahrzeuge des Herstellers Van Hool erfüllen die Erwartungen hinsichtlich Reichweite, Verbrauch und Zuverlässigkeit. Bis Ende dieses Jahres soll die Wasserstoff-Busflotte der WSW mobil auf zwanzig Fahrzeuge erweitert werden. Der Wasserstoff wird im Konzernverbund mit der AWG mit Strom aus der Müllverbrennung produziert. Im ÖPNV setzen die WSW auf klimafreundliche Antriebstechnik und innovative Projekte.

Der Einsatz der ersten zehn Wasserstoffbusse im vergangenen Jahr war der Einstieg in den emissionsfreien ÖPNV in Wuppertal. Weitere zehn Busse mit Brennstoffzellen-Technologie kommen in diesem Jahr dazu. Den Wasserstoff für den Busbetrieb stellen die WSW im Konzernverbund mit einer eigenen Anlage selbst her – unter Nutzung des Stroms aus der Müllverbrennung.

Weiter wird seit Herbst 2020 ein digitaler Abholservice per App mit elektrischen London Cabs als On-Demand-System angeboten. Im September wollen die WSW eine umfassende Klimaschutzstrategie vorstellen, die neben der Energieversorgung auch die Mobilität und die Ladeinfrastruktur integriert. Markus Hilkenbach: „Wir werden die Klimaneutralität als Unternehmensziel mit verbindlichen Eckdaten verankern.“ Im Oktober starteten die WSW einen per Handy bestellbaren Abhol-Service mit der „Hol mich! App“ und elektrischen London Cabs.

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