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Keolis bietet SEV-Infos per App an

28.06.21 (NWL, VRR) Autor:Stefan Hennigfeld

Die eurobahn verbessert die Informationen im Störungsfall. Neben den bereits vorhandenen Kommunikationswegen hat das Unternehmen Keolis Deutschland nun weitere Mittel und Wege eingeschlagen. Deshalb wurde gemeinsam mit dem Unternehmen Interautomation eine App entwickelt. Die InLIneMobile.SEV-App wird voraussichtlich ab Juli 2021 in den Produktivbetrieb überführt.

Aktuell laufen letzte Vorbereitungen und Tests, sodass eine anwenderfreundliche App in Kürze zur Verfügung steht. Für Fahrgäste sowie Mitarbeiter von Keolis sind Baumaßnahmen oftmals zum regelmäßigen Begleiter geworden. Die Investitionen in die Infrastruktur verbessern nachhaltig den Schienenverkehr, sorgen jedoch erstmals für ein notwendiges Umsteigen auf den Schienenersatzverkehr.

Und hier setzt die neue App an. Fragen wie, „Auf welchem Streckenabschnitt befindet sich der Bus aktuell und wann wird er meinen Halt bedienen?“ werden mit Echtzeitdaten innerhalb der App beantwortet. Somit schließen die Unternehmen eine Informationslücke, um den Reisenden ebenfalls eine transparente Verkehrsmeldung geben zu können, wenn Abweichungen vom Ersatzfahrplan bestehen.

Die Ersatzverkehre integrieren sich wie die eurobahn-Züge in die Betriebssicht der eurobahn-Leitstelle und können so auch über die vorhandenen Standard-Schnittstellen beauskunftet werden. Eigens dafür wurde eine veränderte Prognoseberechnung implementiert, welche statt des Schienenweges den Straßenweg sowie Strecke und Geschwindigkeit interpretiert. Der Pünktlichkeitsstatus des Schienenersatzverkehres ist somit auch für die Triebfahrzeugführer sowie Kundenbetreuer sichtbar, sodass die Fahrgastinformation bereits vom Zugpersonal erfolgen kann.

Ein wichtiges Feature in der App ist zudem das Stellen von Anschlussfragen, die anschließend durch den Fahrgastinformationsmanager bearbeitet sowie beantwortet werden und deren Antworten digital bereitgestellt werden können. Insbesondere innerhalb der Pandemie sind viele Reisende daran interessiert, die Auslastung von Bussen zu erfahren.

Das neue Tool bietet den Busfahrern die Möglichkeit, diese Daten in Echtzeit einzuspeisen, sodass der Belegungsgrad mit wenig, mittel oder voll besetzt angegeben werden kann. Diese Informationen erfolgen auch an die Keolis-Leitstelle, sodass bedarfsgerecht reagiert werden kann und ggf. weitere Busse für den Schienenersatzverkehr eingesetzt werden.

In der finalen Testphase werden Keolis Deutschland und Interautomation sowohl durch den Verkehrsverbund Rhein-Ruhr als auch durch die Busunternehmen Redecker Reisen GmbH und Bernie-Reisen essenziell unterstützt. Der Testbetrieb entlang der Strecke der RB61, zwischen Melle und Osnabrück, sowie zwischen Westerhausen und Buchmühlen wird noch bis Ende Juni fortgeführt. Darüber hinaus wird entlang der RB 71, zwischen Herford und Bünde, das System getestet. Bald wird das gesamte Netz in der App erfasst sein, die dann auch jedermann zugänglich ist.

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