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U4: Hochbahn plant Sprung über die Elbe

23.11.20 (Hamburg) Autor:Stefan Hennigfeld

Die Hamburger Hochbahn AG startet die Planungen für die Verlängerung der U4 von den Elbbrücken auf den Grasbrook. Damit nimmt „der Sprung über die Elbe“ als wichtiger Bestandteil eines flächendeckenden U-Bahn-Netzausbaus in Hamburg Gestalt an. Im kommenden Jahr starten die Vorentwurfsplanungen. Hierzu wird ein Realisierungswettbewerb europaweit ausgeschrieben.

Konkret geht es dabei um die Planung dreier Bestandteile: Von der U-Bahn-Haltestelle Elbbrücken soll eine neue U-Bahn-Brücke über die Norderelbe führen. Im weiteren Verlauf ist eine Viaduktführung über den Grasbrook geplant. Die neue U4-Haltestelle mit dem Arbeitstitel „Moldauhafen“ soll rund 16 Meter über dem gleichnamigen Hafenbecken liegen und unterhalb der Gleise eine zweite Ebene für Fuß- und Radverkehr umfassen.

Sie bindet sowohl den neu entstehenden Stadtteil auf dem Grasbrook als auch den nördlichen Teil der Veddel an das Hamburger Schnellbahnnetz an. Grundlage für die jetzt startende Vorentwurfsplanung sind verschiedene Voruntersuchungen für die Weiterführung der U4 auf den Grasbrook, die im Frühjahr 2020 erfolgreich abgeschlossen werden konnten und damit die Machbarkeit des Bauprojekts nachweisen.

Der neue Stadtteil auf dem Grasbrook bietet eine rund 65 Hektar große Fläche für Wohnraum, zahlreiche Arbeitsplätze sowie eine vielfältige soziale Infrastruktur durch den Bau von Kitas und einer Grundschule, verschiedener Nahversorgungsangebote, ebenso wie Sport-, Kultur- und Grünflächen.

Den Wettbewerblichen Dialog für Städtebau und Freiraum konnten im April 2020 das Planungsteam von Herzog & de Meuron sowie Vogt Landschaftsarchitekten für sich entscheiden. Das weitere Bebauungsplan-Verfahren wird 2021/2022 durchgeführt. Erste bauliche Maßnahmen im Gebiet sind nach aktuellem Stand der Planung ab 2023 möglich.

Henrik Falk, Vorstandsvorsitzender der Hochbahn: „Wir freuen uns, dass die Planungen nun konkreter werden und wir damit einen großen Schritt in Richtung Mobilitätswende machen. Wie auch bereits bei den U4-Arbeiten in der HafenCity ist das Besondere, dass wir durch die gleichzeitige Planung von Stadtteil und U4-Verlängerung einen großen Spielraum für Gestaltungsmöglichkeiten haben. Hierfür stehen wir in engem Austausch mit der HafenCity Hamburg GmbH, um eine bestmögliche Integration des Mobilitätsangebots in das städtische Umfeld sicher-zustellen.“

Für die Vorentwurfsplanungen zum U4-Sprung auf den Grasbrook hat die Freie und Hansestadt Hamburg einen Förderbescheid in Höhe von 4,4 Millionen Euro an die Hochbahn erteilt. Auch für die Machbarkeitsuntersuchung der Weiterführung bis nach Wilhelmsburg, die noch in diesem Jahr starten soll, hat die Hochbahn den Zuwendungsbescheid nun erhalten. Bislang liegt eine entsprechende Konzeptstudie vor. In der letzten Woche startete zudem ein digitales Dialogforum, an dem interessierte und engagierte Bürger aufgerufen sind, sich frühzeitig zu beteiligen.

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