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Investitionsprogramm in der Schweiz

06.03.19 (Schweiz) Autor:Stefan Hennigfeld

Mit dem STEP Ausbauschritt 2035 kommt nächste Woche das größte Eisenbahn-Ausbauprojekt der Schweiz seit Bahn 2000 in den Ständerat. Der Ausbauschritt 2035 ermöglicht schweizweit halb- und wo sinnvoll viertelstündliche Reiseketten sowie ein besseres Angebot für den Güterverkehr. Der VöV unterstützt die Vorlage des Bundesrates, denn der Ausbauschritt 2035 schafft Nutzen für die Kunden wie auch für die Wirtschaft der Schweiz.

Der VöV hat letzte Woche die Position und die wichtigsten Forderungen der öV-Branche dargelegt. Seit Bahn 2000 kennen die Fahrgäste den integralen Taktfahrplan. Zusätzlich brachte Bahn 2000 eine Steigerung der Verbindungen auf den Halbstundentakt in den großen Verkehrsknoten der Schweiz, die NEAT schnellere Verbindungen ins Wallis und ins Tessin. Dank der enorm gewachsenen Zahl an Kunden stößt das Netz vielerorts an seine Kapazitätsgrenzen.

„Der Ausbauschritt 2035 ist ein wichtiger Beitrag für die Schiene, um künftig die prognostizierte Nachfrage im Personen- und Güterverkehr sicher, pünktlich und energieeffizient zu transportieren“, sagte VöV-Direktor Ueli Stückelberger an der Medienkonferenz in Bern. Mit FABI und dem Bahninfrastrukturfonds (BIF) ist die Finanzierung von Betrieb, Unterhalt und Ausbau des Schienennetzes langfristig sichergestellt.

„Der Ausbauschritt 2035 leistet einen wesentlichen Beitrag zur Wettbewerbsfähigkeit und Lebensqualität in den Regionen und im Land“, sagte SBB CEO Andreas Meyer. Dabei sei für die SBB zentral, „dass die Nachfrage stabil bewältigt werden kann und, dass der öV für die Kunden im Personen- und Güterverkehr sowie für die Besteller weiterhin bezahlbar bleibt.“

Deshalb müssen Wirtschaftlichkeit und Finanzierbarkeit der Ausbauten auch nach dem Beschluss des Parlaments regelmäßig hinterfragt werden. „Und zwar bis die Bagger auffahren“, so Meyer. Der Ausbauschritt bringt einerseits den Halbstundentakt auf nahezu allen Linien und sogar den Viertelstundentakt auf Fernverkehrsstrecken mit hoher Nachfrage.

Andererseits profitiere auch der Güterverkehr stark, sagte Andreas Meyer: „Der Güterverkehr ist dank des Expressnetzes künftig schweizweit schneller und auf der Ost-West-Achse im Halbstundentakt unterwegs.“ Die Branche steht vor der Herausforderung, die Machbarkeit von Angebotsausbau, reservierten Trassen für den Güterverkehr, mehr Unterhalt und mehr Bauprojekten aufeinander abzustimmen und die gleichzeitige Realisierung sicherzustellen.

Zwei Punkte sollen im parlamentarischen Prozess in den Ausbauschritt aufgenommen werden: weitere Infrastrukturoptimierungen im Knoten Olten mit überregionalem Nutzen und der Neubau einer Direktverbindung von Neuchâtel nach La Chaux-de-Fonds. Die in der Vorlage des Bundesrates genannten Projekte schaffen die Grundlage für ein zukunftsweisendes Angebot in allen Landesteilen, das auf die Stärken der Bahn setzt und einen hohen Kundennutzen für Personen- und Gütertransport schafft – zusammen mit der Digitalisierung.

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