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PostAuto Brugg schließt Testphase ab

07.02.17 (Schweiz) Autor:Stefan Hennigfeld

Postauto hat das Projekt mit fünf Brennstoffzellenpostautos in der Region Brugg beendet. Die Fahrzeuge haben zusammen weit über eine Million Kilometer zurückgelegt und damit bewiesen, dass der Einsatz von Wasserstoff im regionalen Personenverkehr möglich ist. Zum Abschluss des Projekts mit fünf Brennstoffzellenpostautos in der Region Brugg hat das Unternehmen ein positives Fazit gezogen. Das Transportunternehmen konnte zeigen, dass es im öffentlichen Verkehr auf der Straße Alternativen zu den Dieselbussen gibt.

In den Postautos wandelten Brennstoffzellen den Wasserstoff in Strom um, der die Fahrzeuge antrieb. Die Postautos stießen lediglich Wasserdampf aus. Die Brennstoffzellenpostautos waren zwischen Dezember 2011 und Januar 2017 im Linienverkehr der Region Brugg unterwegs. Postauto testete die fünf Fahrzeuge im Rahmen des europäischen Projekts CHIC (Clean Hydrogen in European Cities), an dem sich mehrere europäische Städte sowie die Region Brugg mit insgesamt 26 Brennstoffzellenbussen beteiligten.

Das Projekt in Brugg hatte eine offizielle Dauer von fünf Jahren, Postauto beendet den Versuch nun wie vorgesehen nach dieser Frist. Fahrgäste und Fahrpersonal schätzten die Fahrzeuge gleichermaßen, denn die Brennstoffzellenpostautos waren ruhig und ruckfrei unterwegs. Die im Vergleich zu Dieselbussen leisere Fahrweise war auch für die Anwohner an den Postauto-Linien ein positiver Aspekt des Projekts.

Postauto seinerseits profitierte von einem regelmäßigen internationalen Austausch unter Fachleuten, von wissenschaftlicher Unterstützung durch die Partner sowie einem breiten öffentlichen und medialen Interesse. Die Brennstoffzellenpostautos waren auch an Spezialanlässen wie beispielsweise am WEF in Davos oder am Filmfestival in Locarno im Einsatz. Zusammen legten die fünf Fahrzeuge 1,3 Millionen Kilometer zurück und vermieden dabei im Vergleich zu Diesel-Fahrzeugen den Ausstoß von 1600 Tonnen CO2.

Damit hat Postauto das ursprünglich anvisierte Ziel der Einsparung von 2000 Tonnen CO2 zu achtzig Prozent erreicht. Dass man aber nun nicht regulär Wasserstoffbusse anschafft, sondern jenseits öffentlicher Förderungen auf konventionelle Dieselbusse setzt, hat einen ganz einfachen Grund: Keine einzige alternative Traktionsart ist auf wirtschaftlicher Ebene im Vergleich zu konventionellen Dieselbusse marktfähig.

Während es lange Zeit kaum Bewegung auf dem Fahrzeugmarkt gab, unternimmt die Branche in jüngster Zeit Anstrengungen, neue Fahrzeuge mit Wasserstoffantrieb zu fabrizieren. Allerdings geht die technische Entwicklung auch bei konventionellen Dieselbussen so schnell, dass alternative Traktionsformen kaum mitkommen können. Das gilt im Fall von Wasserstoffbussen sowohl für die Anschaffungskosten als auch für den laufenden Betrieb. Selbst im Vergleich zu Dieselhybridbussen, die ebenfalls teurer als reine Dieselbusse sind, können Wasserstoffbusse auf wirtschaftlicher Ebene nicht konkurrenzfähig mithalten.

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