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Dresden: Fuhrpark wird verjüngt

17.02.17 (Sachsen) Autor:Stefan Hennigfeld

Die Dresdner Verkehrsbetriebe (DVB) setzen seit dieser Woche die ersten ihrer zwanzig neuen Busse im Liniendienst ein. Darunter auch überlange Gelenkwagen vom Typ CapaCity, die regelmäßig auf der Buslinie 62 fahren werden. Solche Wagen mit größerer Kapazität sind nötig, um den immer weiter steigenden Fahrgastzahlen Rechnung zu tragen. Sie sind allerdings nur eine kurzfristige Lösung für Buslinien, deren Nachfragezuwachs den Bau einer leistungsfähigen Stadtbahnverbindung erfordern.

Bis Ende Februar sind alle Neuwagen im Dresdner Linieneinsatz. Zusammen mit den vierzig Neufahrzeugen, die schon im Jahr 2016 in Betrieb genommen wurden, verjüngt sich die DVB-Busflotte deutlich und der Komfort für die Fahrgäste steigt. Die Motoren aller 60 Neuwagen entsprechen der Abgasnorm Euro 6 und damit dem aktuell höchsten Umweltstandard für Dieselmotoren. Dazu kommen 18 Hybridbusse und ein Elektrobus. So ist mehr als die Hälfte der insgesamt 145 DVB-Linienbusse emissionsarm unterwegs.

Alle anderen Fahrzeuge besitzen die kaum weniger klimafreundliche Abgasnorm Euro 5. Deshalb gehört die DVB-Busflotte aktuell zu den modernsten in Deutschland. „Um diesen Standard zu halten, wäre ein weiterer, kontinuierlicher Austausch von Altfahrzeugen sinnvoll“ heißt es in einer Erklärung des Unternehmens. Während „alternative“ Traktionsformen nur mit einer massiven öffentlichen Förderung wirtschaftlich darstellbar sind, sinken die Schadstoffausstoße und der Kraftstoffverbrauch bei konventionellen Dieselbussen erheblich – und ein junger Fuhrpark gewährleistet auch besonders umweltfreundlichen ÖPNV.

Die acht dreiachsigen MAN-Gelenkbusse mit 18,75 Metern Länge ersetzen vor allem ältere zweiachsige 12-Meter-Standardbusse. Dadurch findet mehr als ein Drittel zusätzlicher Fahrgäste in den neuen Bussen Platz. Wegen des Komforts wird in Dresden von einer maximalen Auslastung von drei Personen pro Quadratmeter Stehplatzfläche ausgegangen. So können 91 Fahrgäste bequem im MAN-Bus mitfahren. Das sind 33 mehr als bei gleicher Auslastung im Standardbus.

Mit 21 Metern ist der CapaCityL noch einmal rund 2,25 Meter länger und darf vier Tonnen mehr befördern als die bisher größten Busse im DVB-Fuhrpark. Weil die Straßenverkehrs-Zulassungs-Ordnung (StVZO) Busse auf 18,75 Meter Länge limitiert, erhielten sie eine Sondergenehmigung. Seit 24. Oktober 2016 wurde ein Vorführfahrzeug erfolgreich in Dresden getestet. Parallel erhielten die Busfahrer ihre Einweisung. Der Einsatz dieses Typs ist auf der Linie 62 vorgesehen.

Bei Bedarf sollen weitere Streckenabschnitte mit hohem Fahrgastaufkommen wie auf der 61, 63 oder 64 hinzukommen. Im Vergleich zum Gelenkbus passen bei gleicher Auslastung von drei Personen pro Quadratmeter insgesamt 107 Fahrgäste in einen CapaCityL. Das sind 16 Personen mehr. Die Langbusse sind im Vergleich zu Doppelgelenkbussen in puncto Anschaffung und Instandhaltung wirtschaftlicher.

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