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EVG fordert Arbeitsplatzerhalt

06.11.20 (Verkehrspolitik) Autor:Stefan Hennigfeld

Die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) warnte vor einem Kollaps des SPNV-Marktes in Deutschland. „Wir wollen die Arbeitsplätze und die gewachsene Kultur im Schienenpersonen-Nahverkehr erhalten. Sie wird aber derzeit durch die Corona-Pandemie ernsthaft bedroht“, sagt der Stellvertretende EVG-Vorsitzende Martin Burkert. „Wir fordern Aufgabenträger, Unternehmen und Gewerkschaften auf, an einen Tisch zu kommen, um über Lösungswege aus der Krise zu beraten.“

Mögliche Rückzugspläne internationaler Akteure aus dem deutschen Eisenbahnmarkt hält man für fatal. Burkert: „Das verunsichert die Beschäftigten und die Fahrgäste und schwächt das Image des Nahverkehrs auf der Schiene. Wir brauchen den SPNV aber, um die Verkehrswende zu bewältigen und dafür brauchen wir sichere Arbeitsplätze und gute Arbeitsbedingungen in der Branche.“

Die Runde mit den Aufgabenträger und Unternehmen solle aus Sicht des Gewerkschafts-Vizes auch zum Anlass genommen werden, das von der EVG schon lange kritisierte Vergabesystem in Deutschland auf den Prüfstand zu stellen. „Die Corona-Krise bringt die Probleme an den Tag, vor denen die EVG seit Jahr und Tag warnt: Ein Ausschreibungswettbewerb, der den billigsten Anbieter bevorzugt und somit fast zwangsläufig wirtschaftliche Schieflagen für die Unternehmen zur Folge hat – mit allen Konsequenzen für die Beschäftigten und die Betriebsqualität.“

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