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Echtzeit-Auskunft in Braunschweig

06.11.20 (Niedersachsen) Autor:Stefan Hennigfeld

Im Jahr 2022 sollen den Fahrgästen im Großraum Braunschweig an 457 Haltestellen die ankommenden und abfahrenden Busse und Straßenbahnen in Echtzeit angezeigt werden – davon 242 in der Stadt Braunschweig selbst. Dafür müssen all diese Haltestellen mit neuen Anzeigern zur sogenannten dynamischen Fahrgastinformation (DFI) ausgestattet werden. Der erste dieser Anzeiger wurde in der letzten Woche in Braunschweig präsentiert und in Betrieb genommen.

„Dass unsere Fahrgäste bald nicht nur in der App und in der Fahrplanauskunft, sondern auch direkt vor Ort an vielen Haltestellen angezeigt bekommen, wann unsere Fahrzeuge minutengenau ankommen, ist eine deutliche Verbesserung des Kundenservices, über die wir uns sehr freuen“, sagte BSVG-Geschäftsführer Jörg Reincke bei der offiziellen Präsentation. „Dass wir heute hier stehen und uns gemeinsam über den neuen Anzeiger freuen können, ist das Ergebnis umfangreicher Zusammenarbeit“, sagte er weiter.

An der Aufstellung der neuen DFI-Anzeiger sind zahlreiche kommunale Akteure beteiligt: Neben Braunschweig, Wolfsburg und Salzgitter auch Kommunen aus den Landkreisen Wolfenbüttel, Peine, Helmstedt, Gifhorn und Goslar. So soll die verbesserte Fahrgastinformation der gesamten Region und nicht nur den Großstädten zugute kommen.

„Dem Regionalverband Großraum Braunschweig ist es wichtig, dass wir ein regionsweit einheitliches Informationssystem der Echtzeitanzeiger umsetzen können. Als Koordinator für das Gesamtprojekt freuen wir uns, dass dieser Impuls überall aufgenommen wurde und in den nächsten zwei Jahren 457 Echtzeitanzeiger in zwanzig Kommunen der Region in Betrieb genommen werden“, erläutert Verbandsdirektor Ralf Sygusch. „Das entspricht einem finanziellen Volumen von 10,4 Millionen Euro. Zu 75 Prozent fördert das Land Niedersachsen dieses Projekt, der Regionalverband übernimmt weitere 12,5 Prozent und damit rund 1,9 Millionen Euro. Verlässliche Fahrgastinformationen tragen in hohem Maße zum Vertrauen in den ÖPNV bei und machen ihn attraktiver. Das ist für unsere heterogene Region mit städtisch und ländlich geprägten Räumen sehr wichtig.“

„Die neuen Anzeiger sind nicht nur eine Verbesserung der Fahrgastinformation, hinter ihnen steht auch eine faszinierende Technik“, so BSVG-Geschäftsführer Jörg Reincke. Tatsächlich legen die Daten in Sekundenschnelle einen weiten Weg zurück, bevor sie auf dem Anzeiger für alle sichtbar erscheinen. Auf den Bordrechnern aller Fahrzeuge der BSVG sind die Fahrpläne und damit die Soll-Zeiten jeder Fahrt hinterlegt.

Startet das Fahrzeug seine Tour, meldet der Rechner die aktuelle Position beziehungsweise die Abweichung vom Fahrplan an die Leitstelle. Über eine entsprechende Schnittstelle überträgt diese dann die Daten an die sogenannte Datendrehscheibe des Verkehrsverbunds Bremen/Niedersachsen (VBN). Von dort laufen sie an den DFI-Server und anschließend weiter an die 242 DFI-Anzeiger in Braunschweig.

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