Vestische beschafft ersten E-Bus
10.07.17 (VRR) Autor:Stefan Hennigfeld
Die Vestische wird im nächsten Jahr in Kooperation mit der Oberhausener StOAG ihren ersten Elektrobus in der Innovationcity Bottrop auf die Straße schicken. Rollen soll er auf der Linie 979 vom ZOB über Fuhlenbrock nach Sterkrade. Dort wird das Fahrzeug neue Energie an einer Ladestation des Nachbarverkehrsunternehmens tanken, das bereits seit Oktober 2015 zwei Elektrobusse betreibt.
Parallel zur Vestischen wird die StOAG auf der Gemeinschaftsverkehrslinie 979 ebenfalls neue Elektrobusse einsetzen, die dann zwischen Bahnhof Sterkrade und ZOB Bottrop emissionsfrei pendeln werden.
„Die Vestische hat sich für die Kooperation mit der StOAG entschieden, weil wir für den Test der Praxistauglichkeit der klimafreundlichen Elektrobusse auf den Aufbau einer eigenen aufwendigen Infrastruktur verzichten können. In Oberhausen wird die vorhandene Infrastruktur und Gleichstromversorgung der Straßenbahn genutzt, um die Batterien der Busse aufzuladen“, erläutert Martin Schmidt, Geschäftsführer der Vestischen, bei der Bekanntgabe des Projektes.
Immer dann, wenn der Bus eine Runde gedreht hat, muss er neue Energie tanken. „Um eine kurze Ladedauer erreichen zu können, benötigt man für einen Batteriebus eine hohe Ladeleistung, die aus der Fahrleitung am Bahnhof Sterkrade entnommen werden kann“, beschreibt Werner Overkamp die Voraussetzungen für den Betrieb der Elektrobusse. „Für das Schnellladeverfahren benötigt ein Elektrobus nur acht bis zehn Minuten, so dass die Wendezeit in Sterkrade hierfür genutzt werden kann.“
Im Gegensatz zu Bussen mit konventionellen Dieselantrieben findet in den Antrieben von Elektrobussen kein Verbrennungsvorgang statt. Daher entstehen beim Betrieb der Busse lokal keine Schadstoffe in Form von Rußpartikeln und Stickoxiden. „Der Strom kommt bei uns auch noch aus regenerativen Energien“, ergänzt der Oberhausener Oberbürgermeister Daniel Schranz (CDU) die positive Umweltbilanz des Projektes und hebt hervor, dass „Elektrobusse bei unseren Fahrgästen, bei Anwohnern und dem Fahrpersonal zudem sehr beliebt sind. Warum also ein innovatives Konzept an der Stadtgrenze enden lassen?“
Die Vestische beziffert die Kosten für die Anschaffung des Elektrobusses incl. einer mobilen Ladestation auf dem Betriebshof auf ca. 600.000 Euro. Ein Förderbescheid des Bundesverkehrsministeriums über 157.000 Euro sichert der Vestischen zu, dass bis zu 40 Prozent der Mehrkosten eines Elektrobusses gegenüber eines herkömmlichen Dieselfahrzeugs finanziert werden.
Beim Rest der Mehrkosten ist die Stadt Bottrop mit im Boot. „Wir bezuschussen den Elektrobus mit bis zu 200.000 Euro. Das ist im städtischen Haushalt eingestellt“, erläuterte Oberbürgermeister Bernd Tischler (SPD) die Finanzierung des ersten Elektrobusses in Bottrop. „Denn der Elektrobus passt sehr gut ins Konzept der Innovation City.“ Im Vergleich zu konventioneller Dieseltraktion sind diese Busse jedoch nicht marktfähig.