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Transdev vertreibt VRR-Tickets

06.03.17 (VRR) Autor:Stefan Hennigfeld

Wie in der letzten Woche bekannt gegeben wurde, wird Transdev künftig für den Vertrieb der SPNV-Fahrscheine im Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) zuständig sein. Die Transdev Vertrieb GmbH, die seit einigen Jahren an der gesonderten Vergabe von Vertriebsleistungen teilnimmt, ist als Sieger aus einer entsprechenden Ausschreibung hervorgegangen. Im Dezember 2019 wird es einen nahtlosen Übergang vom bisherigen Unternehmen DB Vertrieb geben.

Ausgenommen ist jeweils die Linie S 28, hier übernimmt die im kommunalen Eigentum stehende Düsseldorfer Regiobahn aus Mettmann den Vertrieb selbst. Um nach Auslaufen des Vertrages mit DB Vertrieb den SPNV-Vertrieb neu zu organisieren und innovative Vertriebsansätze ermöglichen zu können, hatte der Verbund bereits im März 2016 ein entsprechendes europaweites Wettbewerbsverfahren auf den Weg gebracht. Nach der Entscheidung muss jetzt noch eine zehntägige Einspruchsfrist eingehalten werden.

Mit der Neuorganisation des SPNV-Vertriebs möchte der VRR die Qualität der Vertriebsdienstleistungen deutlich verbessern und insbesondere den Automatenvertrieb durch zusätzliche nützliche Funktionen stärken. Im Gegensatz zum aktuellen Status sollen die Geräte ab 2019 deutlich besser ausgestattet sein: Sie verfügen dann über zusätzliche Fahrgastinformationssysteme sowie eine optimierte Menüstruktur.

„In einem Großteil der Fälle kommen die Kunden mit nur drei Klicks ans Ziel und zu ihren gewünschten Nahverkehrstickets“, erklärt VRR-Vorstandssprecher Martin Husmann. „Zudem bieten die Automaten zukünftig komfortablere Zahlungsmöglichkeiten und weitere Services rund um den Öffentlichen Personennahverkehr. So können Fahrgäste beispielsweise per Kreditkarte ihre Tickets bezahlen“, so Husmann weiter.

An Bahnhöfen und Haltestellen mit einer sehr großen Fahrgastnachfrage wird es neben Automaten auch zukünftig Service- und Vertriebsmitarbeiter vor Ort geben, an die sich die Fahrgäste mit all ihren Fragen rund um den SPNV wenden können. Ziel des VRR ist es, die Verkaufsstellen für Tickets zu stärken um damit weiterhin umfassend auch persönlich für Kunden ansprechbar zu sein.

Gestärkt werden könnten die Standorte beispielsweise auch über sogenannte Videoautomaten: Per Video-Liveschaltung können sich Fahrgäste direkt an einen Servicemitarbeiter wenden, bei dem sie nicht nur Tickets kaufen, sondern auch Informationen einholen können. Mit solchen Systemen wäre es möglich, Verkaufsspitzen abzufangen und den Vertrieb vor Ort in den Servicecentern zeitweise, zum Beispiel in den Abendstunden, zu ersetzen.

Bereits heute ist es üblich, dass auch an Tankstellen und Kiosken Fahrscheine verkauft werden. „Denkbar sind auch Kooperationen mit kommunalen Verkehrsunternehmen oder bereits bestehenden Geschäften wie beispielsweise Presse-Läden oder Kiosken, um Fahrgästen vor Ort mit Rat und Tat zur Seite stehen zu können“, so Husmann.

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