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Abellio eröffnet Standort Duisburg

06.03.17 (VRR) Autor:Stefan Hennigfeld

In der letzten Woche ist das neue Betriebswerk von Abellio Rail NRW in Duisburg feierlich eröffnet worden. An der Karl-Lehr-Straße in der Nähe des Duisburger Hauptbahnhofs hat das Hagener Unternehmen eine Instandhaltungs- und Waschhalle für 21 moderne Elektrotriebzüge vom Typ FLIRT, die auf den Linien RE 19, RB 32 und RB 35 im Elektronetz Niederrhein unterwegs sind, errichtet.

„Vor nicht einmal einem Jahr haben wir mit einem symbolischen Spatenstich den Start der Bauarbeiten gefeiert“, erinnert sich Ronald Lünser, Vorsitzender der Geschäftsführung und Eisenbahnbetriebsleiter von Abellio Rail NRW. „Heute können wir das Abellio-Bahnbetriebswerk in Betrieb nehmen – ein für uns denkwürdiger Moment auf dem Weg zu noch mehr Qualität und Kundenzufriedenheit, auch im neuen Netz. Nach der erfolgreichen Betriebsaufnahme der drei Linien im Dezember ist es nun unsere Maxime, mit modernsten Instandhaltungstechnologien rund um die Uhr für die Einsatzfähigkeit unserer Niederrhein-Netz-Flotte zu sorgen.“

15 Millionen Euro hat das Unternehmen in den Bau investiert, der mit 3,7 Millionen Euro vom Aufgabenträger, dem Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR), gefördert wurde. Martin Husmann, Vorstandssprecher des VRR: „Wir erwarten eine bestmögliche Einsatzfähigkeit der neuen Fahrzeuge, dafür bedarf es einer hochmodernen Werkstatt. Für das Niederrhein-Netz und einen attraktiven SPNV in NRW ist dieses Bahnbetriebswerk von großer Bedeutung, auch mit Blick auf die Erweiterbarkeit des Geländes.“

Die Fahrzeuge wurden von Abellio angeschafft und durch den VRR finanziert. Nach der vollständigen Auslieferung wurden sie an den VRR verkauft und von diesem gemietet. Somit soll die hohe Kreditwürdigkeit der öffentlichen Hand allen Akteuren gleichermaßen zugute kommen. Die Züge werden bei der Folgevergabe in jedem Fall im Netz verbleiben; ganz gleich ob dann wieder Abellio oder jemand anders die Ausschreibung für sich entscheidet.

Mit der Werkstattförderung durch den VRR soll zudem sichergestellt werden, dass auch hier mögliche Restwertrisiken gemindert werden. Für den Fall einer verlorenen Folgevergabe würden Betreibern ansonsten womöglich hohe Sonderabschreibungen drohen. Die Wahl des Standortes fiel schnell auf Duisburg, da es sowohl aufgrund seiner geografischen Lage als auch mitten im Netz als Verkehrsknotenpunkt strategisch günstig liegt.

Sören Link (SPD), Oberbürgermeister der Stadt Duisburg, freut sich nicht nur über die zusätzlichen Arbeitsplätze: „Ich bin sehr froh, dass die Standortwahl auf Duisburg gefallen ist. Wenn noch mehr Menschen vom Auto auf die Bahn umsteigen – und das werden sie bei einem attraktiven Angebot – ist dies ein wichtiger Beitrag auch für den Umweltschutz.“ Abellio Rail NRW fährt seit Dezember 2016 zwischen Emmerich und Düsseldorf sowie Wesel und Mönchengladbach sowie Bocholt auf den Linien RE 19, RB 32 und RB 35. Die Verlängerung in die Niederlande startet nächsten Monat.

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