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Sonderkontrolle in Offenbach

31.03.17 (Hessen) Autor:Stefan Hennigfeld

Bei einer Großkontrolle am 23. März in Offenbach konnten mehr als sechs Prozent der angetroffenen Personen keinen gültigen Fahrausweis vorlegen. Die Aktion wurden gemeinsam vom Rhein-Main-Verkehrsverbund (RMV), den Offenbacher Verkehrsbetrieben und der Polizei organisiert. „Die Großkontrolle war ein voller Erfolg“, sagte der Geschäftsführer des RMV, Knut Ringat. Es war die bislang größte Kontrolle seit der Gründung des Verkehrsverbundes vor 21 Jahren.

Insgesamt waren dabei an zwei Offenbacher Bus-Stationen fast 60 Prüfer und Polizisten im Einsatz. Ringat hatte sich von der Kontrolle ein Bild am Offenbacher Hauptbahnhof gemacht. Auch an der Station Offenbach Bahnüberführung Waldstraße im Bereich Offenbach Ost gab es Kontrollen. In rund 140 Bussen wurde jeder Fahrgast kontrolliert. Von insgesamt mehr als 2.800 Fahrgästen konnten 173 Personen keine Fahrkarte vorweisen – was eine Schwarzfahrer-Quote von über sechs Prozent entspricht.

„Damit liegen wir noch einmal über dem im Vorjahr ermittelten Wert von fünf Prozent“, so Ringat weiter. „Auf alle Fahrten im RMV hochgerechnet ergibt dies einen jährlichen Verlust von mehr als 50 Millionen Euro. Die fehlenden Einnahmen gehen zu Lasten der ehrlichen Fahrgäste, die über ihre Tickets dann das Fehlverhalten einiger weniger Schwarzfahrer bezahlen müssen.“ Ringat verwies darauf, dass Schwarzfahren nach dem Gesetz eine Straftat ist und zur Anzeige gebracht werden kann.

Die Kontrollen sind Bestandteil einer Kampagne gegen Schwarzfahrer, welche der RMV seit zwei Jahren durchführt. So wurden in 2014 beginnend die Prüfstunden auf der S-Bahn um über 50 Prozent erhöht. Seit Anfang 2015 setzt der RMV zudem als erster Verkehrsverbund in Deutschland ein eigenes Serviceteam ein, dass flexibel auf die Veränderung von Problemschwerpunkte reagieren kann. Grundsätzlich werden bei Ausschreibungen Zugbegleiter in jedem Zug gefordert, um die Fahrgeldeinnahmen zu sichern.

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