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Weißenstein-Tunnel wird saniert

22.02.17 (Schweiz) Autor:Stefan Hennigfeld

Das schweizerische Bundesamt für Verkehr (BAV) hat beschlossen, den Weißenstein-Eisenbahntunnel zu sanieren. Es nimmt damit die Anliegen der betroffenen Regionen auf. Diese wollen die bisherigen Reisezeiten im öffentlichen Verkehr und den Anschluss an den Schienenverkehr beibehalten. Ihre Anliegen werden höher gewichtet als wirtschaftliche Überlegungen. Die Sanierung startet voraussichtlich im Jahr 2020.

Der Tunnel wird so saniert, dass er weitere 25 Jahre betrieben werden kann. Die Kosten von rund 85 Millionen Franken deckt der Bund über den Bahninfrastrukturfonds. Der Tunnel auf der Bahnstrecke Solothurn – Moutier ist in einem schlechten Zustand. Er muss aus Sicherheitsgründen umfassend saniert werden. Bei Strecken, die vorwiegend dem regionalen Personenverkehr dienen, muss der Bund vor grösseren Investitionen prüfen, ob alternative Angebote mit einem besseren Kosten-Nutzen-Verhältnis existieren.

Gemeinsam mit den Kantonen Bern und Solothurn und externen Experten hat das BAV deshalb nebst Sanierungsvarianten verschiedene Szenarien mit Tunnelschließung und neuen Busverbindungen geprüft. Dabei zeigte sich, dass die Varianten mit Schließung wirtschaftlich am besten abschneiden, aber zu deutlich längeren Reisezeiten für einzelne Ortschaften führen würden. Die Kantone Bern und Solothurn haben sich deshalb klar für eine Sanierung ausgesprochen.

Mit dem Sanierungsentscheid des BAV erhält die BLS Netz AG als Streckenbetreiberin grünes Licht für die Sanierung des Tunnels. Zu den Baukosten kommen die Kosten für die Anpassung und Modernisierung der Streckenabschnitte sowie der Bahnhöfe zwischen Solothurn und Moutier. Die Sanierung wird im Rahmen des Substanzerhalts der Bahninfrastruktur aus dem Bahninfrastrukturfonds des Bundes finanziert und soll von 2020 bis 2022 erfolgen.

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