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Vorsicht an Bahnanlagen

06.02.13 (Allgemein) Autor:Stefan Hennigfeld

Die Deutsche Bahn geht mit drei neuen Kurzfilmen an die Öffentlichkeit, die vor allem Jugendliche und junge Erwachsene auf die Gefahren an Betriebsstellen aufmerksam machen wollen. Sie sind Teil der Konzernkampagne „Wir wollen, dass Du sicher ankommst“. Eines der Videos befasst sich mit dem richtigen und sicheren Verhalten an Bahnübergängen. Dieses ist auch in die Gemeinschaftsaktion „Sicher drüber“ von Detuscher Bahn, ADAC, VBG und Eisenbahn-Unfallkasse integriert. Die Filme sowie ergänzende Informationsmaterialien sind abrufbar über das Internetportal der Deutschen Bahn www.lokster.deutschebahn.com sowie auf der Internet-Videoplattform Youtube.

Oliver Kraft, Vorstandsvorsitzender der DB Netz AG: „Mit den Kurzfilmen wollen wir vor allem Jugendliche erreichen, um Unfälle an Bahnanlagen zu verhindern. Wir haben die Erfahrung gemacht, dass gerade junge Menschen die Gefahren an Gleisanlagen oft unterschätzen oder Sicherheitsvorschriften missachten. Daher haben wir uns bei den Spots bewusst für eine emotionale Bildsprache entschieden, um eindringlich zu zeigen, dass Unachtsamkeit, Unkenntnis oder Leichtsinn fatale Folgen haben können.“ Die Filme thematisieren reale Vorfälle aus der Vergangenheit Seit 2011 gab es bei der Deutschen Bahn mehr als 200 Unfälle im Zusammenhang mit unerlaubtem Überqueren der Gleise – mehr als die Hälfte davon endeten tödlich. Weitere 20 Unfälle wurden im gleichen Zeitraum durch das Klettern auf Waggons und Oberleitungsmasten verzeichnet, jeder dritte endete tödlich. An den 19.173 Bahnübergängen der DB Netz AG (ohne kommunale Stadtbahnen und NE-Eisenbahnen) gab es im Jahr 2011 202 Unfälle, bei denen 28 Menschen starben.

Auch wenn für 2012 noch keine endgültige Statistik vorliegt, so ist bislang davon auszugehen, dass sich die Zahlen nicht nennenswert verändert haben. In den drei Filmen sind konkret folgende Situationen zu sehen: Zwei Paare sind nachts mit dem Auto unterwegs, wobei der Fahrer durch Leichtsinn und Unachtsamkeit die Beschilderung und das Andreaskreuz an einem unbeschrankten Bahnübergang übersieht. Im zweiten Video entschließt sich ein unter Zeitdruck stehender junger Pendler, statt der Brücke zum Bahnsteig die vermeintliche „Abkürzung“ zu nehmen, indem er die Gleise überquert, als plötzlich ein Zug auftaucht.

Im dritten Video spielen Jugendliche auf einem Güterbahnhof, als ein Junge auf einmal auf einen abgestellten Waggon klettert und der 15.000 Volt führenden Oberleitung zu nahe kommt. Neben den etwa ein-minütigen Spots stehen weitergehende Informationen und ein Making-Off zur Verfügung, bei dem die Dreharbeiten gezeigt sowie Schauspieler, Regisseur und Bahnmitarbeiter zu Wort kommen. Entsprechend der Kommunikationsgewohnheiten der Jugendlichen sind auch die Web 2.0-Auftritte in die Kampagne involviert. Damit wird eine hohe Verbreitung der Filme bei der Zielgruppe erreicht – in der Hoffnung, die Unfallzahl für die Zukunft zu reduzieren, denn Gleise sind kein Spielplatz.

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