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Stuttgart: Metropolregion profitiert vom Flughafen / Neues zu den MetropolTickets

23.07.12 (Baden-Württemberg) Autor:Niklas Luerßen

„Wir spielen nicht mehr in der Liga der großen Flughäfen“, hat Flughafen-Geschäftsführer Professor Georg Fundel heute im Koordinierungsausschuss Europäische Metropolregion Stuttgart gesagt. Was das Einzugsgebiet betrifft, liege Stuttgart zwar auf Platz drei in Deutschland. Doch mit zusammen rund 100 Millionen Passagieren jährlich sind die Airports Frankfurt und München unangefochten spitze. Der Flughafen bringe rund 100 Millionen Euro an Umwegrentabilität in Gastgewerbe und Handel sowie weiteren Dienstleistungen, verdeutlichte er die Bedeutung des Flughafens für die Metropolregion Stuttgart.

„Der Flughafen ist wirtschaftlich gut unterwegs“, so Professor Georg Fundel weiter. Unterm Strich machte der Airport im letzten Jahr 31 Millionen Euro Gewinn. Gleichwohl sind die Passagierzahlen mit 9,6 Millionen noch nicht auf dem Niveau wie vor der Wirtschaftskrise. 2007 nutzten 10,3 Millionen Passagiere die Verkehrsdrehscheibe.

„Stuttgart 21 ist für den Flughafen die große Chance, an das nationale Schienennetz angebunden zu werden.“ Professor Fundel prognostizierte den Passagierzugewinn durch Stuttgart 21 mit bis zu 1,2 Millionen. Mit Stuttgart 21 würden etwa 40 Prozent der Fluggäste mit öffentlichen Verkehrsmitteln anreisen. „Die Schiene ist für den Flughafen ein Zubringer“, unterstrich er. Im Kongressbereich habe Stuttgart Nachholbedarf. Deswegen gebe es langfristige Überlegungen, ein Kongresshotel zwischen Flughafen und Messe anzusiedeln.

 

80.000 MetropolTagesTickets haben in der ersten Jahreshälfte ihre Abnehmer gefunden. Diese Bilanz hat VVS-Geschäftsführer Horst Stammler im Koordinierungsausschuss Europäische Metropolregion gezogen. „Damit haben wir der Metropolregion ein Gesicht gegeben“. Neun Verkehrsverbünde haben sich zusammengetan, damit Fahrgäste für 18,50 Euro einen Tag in der Metropolregion Stuttgart unterwegs sein können – von Heilbronn im Norden bis Pfullendorf im Süden sowie Freudenstadt im Westen und Aalen im Osten. „Damit haben wir tatsächlich Neukunden gewonnen, eine Kannibalisierung des DB-Baden-Württemberg-Tickets hat nicht stattgefunden“, sagte Stammler.

Jetzt soll das MetropolEinzelticket auf den Weg gebracht werden. Damit wäre mit jedem Bahnticket die Benutzung von Bussen und Bahnen am Abfahrts- und Ankunftsort möglich. Während Heilbronn zwischenzeitlich die Signale auf Grün stellte, ist beim Landkreis Schwäbisch Hall noch Überzeugungsarbeit notwendig. „Wir werden die Tür so lange wie möglich aufhalten“, sagte Horst Stammler. Er appellierte im Sinne der Ausschuss-Mitglieder: „Schwäbisch Hall sollte sich einen Ruck geben“. Alle übrigen Partner seien an Bord.

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