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Siemens: Vollautomatisches Metrosystem Val für Südkorea

09.07.12 (Übrige Welt) Autor:Stefan Hennigfeld

Anfang Juli wurde in Uijeongbu, Südkorea, etwa zwanzig Kilometer nördlich der Hauptstadt Seoul, ein vollautomatisches Metrosystem vom Typ Val des deutschen Herstellers Siemens in Betrieb genommen. Außerdem sitzen sechs Partner unter Führung der GS Engineering & Construktion Corporation im Rahmen dieses Private Public Partnership (PPP) Modelles im Boot, um die schlüsselfertige Anlage zu konstruieren.

Die Einwohnerzahl der Stadt Uijeongbu nahm seit 1995 um 28 Prozent zu. Bis 2020 werden weitere 28 Prozent Einwohnersteigerung erwartet , so dass dann rund eine halbe Millionen Menschen dort leben werden. Um diesem Wachstum gerecht zu werden, entschied man sich zum Bau der U line, die mittels eines aufgeständerten Fahrwegees den Osten der Stadt mit dem Zentrum verbinden wird. Die rund elf Kilometer lange Strecke besitzt mit der Station Hoeryong eine Umsteigeverbindung zur Metro Seoul, so dass vor allem Berufspendler schnell und vernünftig in die Hauptstadt fahren können.

Die U line bedient 15 Stationen und wird bis zu 3.400 Kunden pro Stunde und Fahrtrichtung befördern. Bis 2040 soll sich das Fahrgastaufkommen auf bis zu 6.400 Personen in der Stunde und Richtung erhöhen. Die Bahn ist rund zwanzig Stunden am Tag in Betrieb und zu Spitzenzeiten fährt alle 205 Sekunden ein Doppelwagen. Das Konsortium wird für dreißig Jahre Betreiber der Anlage sein.

Val ist ein fahrerloses Stadtbahnsystem, das speziell für die Anforderungen an Anschlusslinien zu den Hauptsystemen in Megastädten ausgelegt ist. Die Zugfolgezeigen können bei Bedarf auf unter eine Minute gesenkt werden, es sind Geschwindigkeiten von bis zu 80km/h möglich und aufgrund der Gummibereifung können Steigungen und enge Kurvenradien besonders gut gemeistert werden.

Bild: Siemens AG

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