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Solaris Urbino electric erfolgreich im Linienensatz

09.07.12 (Europa) Autor:Jürgen Eikelberg

Der Elektrobus Solaris Urbino electric hat seinen ersten mehrwöchigen Einsatz im Fahrgastbetrieb erfolgreich bestanden. Während der Fußball-Europameisterschaft legte der Bus in der Gastgeberstadt Posen über 3.000 Kilometer störungsfrei und ohne Ausfälle zurück. Gemeinsam mit dem deutschen Systempartner Vossloh Kiepe als Hersteller der Antriebstechnik bietet Solaris damit Betreibern schon heute vollständig homologierte, praxistaugliche Elektrobusse.

Passend zur Fußball-Europameisterschaft war der Solaris Urbino electric außen komplett in Kunstrasen gehüllt und zog so als echter Hingucker alle Blicke auf sich. 22 Tage lang fuhr der Elektrobus im Liniendienst und brachte Fußballfans und andere Gäste emissionsfrei und umweltfreundlich vom Posener Flughafen in die Stadt. Das ohne Störungen oder Ausfälle absolvierte Tagespensum von 150 Kilometern bot Dank Batterie-Schnellladung zwischen den Verkehrsspitzen noch reichlich Reserven für eine zukünftige Intensivierung des Betriebs.

Mit dem erfolgreichen Einsatz in Posen hat der Solaris Urbino electric seine Alltagstauglichkeit unter Beweis gestellt. Das vollständig homologierte Modell ist schon jetzt uneingeschränkt für den Fahrgastbetrieb zugelassen.

Der in Posen eingesetzte Bus ist bereits der zweite seiner Art. Wie auch das erste, im Herbst 2011 präsentierte Erprobungsfahrzeug basiert er auf dem wendigen Midibus Solaris Alpino LE. Die Antriebstechnik kommt vom erfahrenen deutschen Spezialisten Vossloh Kiepe. Die Antriebsleistung von 120 kW und die Speicherkapazität von 120 kWh sind unverändert, neu ist die Schnellladung der Batterien: Mit einer Ladeleistung von 100 kW dauert eine Komplettladung nur noch kurze anderthalb Stunden.

Angesichts laufender Weiterentwicklung ist das letzte Wort noch lange nicht gesprochen. Während die beiden vorhandenen Elektrobusse in den kommenden Monaten weitere Testeinsätze absolvieren ist das nächste Fahrzeug schon im Bau: Mit 12 Metern kommt der Solaris-Elektrobus künftig in Linienbus-Standardlänge daher. Pläne für eine Gelenkbusvariante sind ebenfalls ausgearbeitet. Damit bietet Solaris umweltbewussten Betreibern Elektrobusse für alle Einsatzsituationen.

Die flexible Anpassung an Einsatzanforderungen ist durch den modularen Aufbau des Antriebssystems möglich. Vossloh Kiepe stellt eine Technik bereit, die zur Anpassung an unterschiedliche Einsatzanforderungen skalierbar ist. Bereits im Grundsystem vorgesehen ist die Einbindung von automatisierten Schnellladekonzepten wie beispielsweise induktiver Ladung. So können die Batterien entlang des Linienverlaufs oder an Endhaltestellen aufgefüllt werden – Probleme mit der Reichweite der Elektrobusse entfallen somit.

Die Stärken des Solaris Urbino electric wurden bereits vom Fachpublikum mit Auszeichnungen honoriert. So wählten die Leser der Fachzeitschrift „busplaner“ den Solaris-Elektrobus zu ihrer „Innovation des Jahres 2012“ in der Kategorie ÖPV (Öffentlicher Personenverkehr). Auf der Fachmesse Transexpo erhielt der Bus im Herbst 2011 die Goldmedaille für das beste Produkt.

Wie alle Solaris-Busse wird der Solaris Urbino electric vollständig in Solaris-eigenen Werken in ?roda Wielkopolska (Rohbau) und Bolechowo-Osiedle (Endmontage) in der Region Posen hergestellt. Neben der Antriebstechnik von Vossloh Kiepe stammen auch alle weiteren Schlüsselkomponenten von führenden westeuropäischen Zulieferern. Sie haben sich bereits in Stadtbussen in ganz Europa bewährt und sind Betreibern aus ihren bestehenden Flotten bestens bekannt.

Elektromobilität ist für Solaris bereits seit mehr als zehn Jahren Alltag. Als Europas führender Hersteller von Oberleitungsbussen und als Anbieter des größten Programms diesel-elektrischer Hybridbusse verfügt das Unternehmen über weitreichende Erfahrungen mit elektrischen Antrieben in Stadtlinienbussen.

Bild: Solaris

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