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S-Bahn Berlin legt Jahresbilanz 2011 vor

07.05.12 (Berlin) Autor:Stefan Hennigfeld

Die zur Deutschen Bahn gehörende S-Bahn Berlin GmbH hat ihren Jahresbericht für 2011 vorgelegt. Bereits seit vier Jahren ist das Unternehmen nicht mehr in der Lage, den gültigen Verkehrsvertrag mit den Ländern Berlin und Brandenburg zu erfüllen. Probleme, die man nun lösen will. Bahnchef Rüdiger Grube: „Wir haben im Unternehmen S-Bahn aufgeräumt, wir haben neue Strukturen geschaffen, wir haben Technik grundüberholt. Es war richtig, jeden Stein umzudrehen.“ Dennoch: Noch immer ist die Berliner S-Bahn von Zugausfällen und Unterkapazitäten geprägt.

Die Deutsche Bahn wollte unter Mehdorn enorme Gewinne aus der S-Bahn ziehen. Nach einem Nettogewinn im Jahr 2005 in Höhe von neun Millionen Euro stieg er 2006 auf 34 Millionen Euro. 2008 waren es 56 Millionen Euro und 2010 wollte die DB AG hier 125 Millionen Euro pro Jahr an Gewinnabführung herausziehen. Das wäre etwa die Hälfte der jährlich zur Verfügung stehenden Betriebsgelder gewesen.

Doch es kam anders. Das Eisenbahnbundesamt stellte 2009 schwerwiegende Sicherheitsmängel fest, nachdem die Belegschaft in den Jahren zuvor halbiert und drei von sieben Werkstätten geschlossen worden sind. Das alles hat – als Mehdorn bereits der Vergangenheit angehörte – zu enormen Kosten geführt. Man geht davon aus, dass der 2003 geschlossene und bis 2017 laufende Verkehrsvertrag insgesamt ein Zuschussgeschäft sein wird.

Allein im Jahr 2011 mussten 106,7 Millionen Euro für die Instandhaltung ausgegeben werden. Im dritten Jahr in Folge wurde ein nicht unerheblicher Verlust erwirtschaftet. 2011 waren es 41,6 Millionen Euro nach 222,2 Millionen Euro im Jahr 2010 und 92,9 Millionen Euro 2009. Trotzdem sieht man sich für die Zukunft und die Ausschreibung gerüstet.

„Wir werden gestärkt aus der Krise hervor gehen“ sagt Peter Buchner, Vorsitzender der Geschäftsführung der S-Bahn Berlin. „Wir wissen, dass die Berliner S-Bahn als Rückgrat des Nahverkehrs in der Region mit Qualität und Zuverlässigkeit überzeugen muss. Dafür haben wir uns technisch und organisatorisch aufgestellt. Einem Wettbewerbsverfahren werden wir uns offensiv stellen.“

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