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Schweizer Bundesbahn (SBB) lässt von Siemens das Streckennetz mit ETCS ausrüsten.

09.09.11 (Allgemein, Europa) Autor:Jürgen Eikelberg

Die Siemens-Division Mobility wird große Teile des rund 3.000 Kilometer umfassenden Streckennetzes der Schweizerischen Bundesbahnen bis 2017 mit dem europäischen Zugbeeinflussungssystem Trainguard 100 ausrüsten. Der Auftrag umfasst alle notwendigen Anpassungsarbeiten an den bestehenden, etwa 430 Stellwerken unterschiedlicher Bauart. Dazu gehören mechanische, elektromechanische und elektronische Stellwerke. Als Basiselemente des ETCS übertragen 5.300 Signalschalteinheiten (Lineside Electronic Units, LEU) vom Typ MiniLEU S11 Informationen von den Streckensignalen auf die Schienenfahrzeuge (punktförmige Datenübertragung). Die MiniLEU S11 verfügen über Solarzellen, wodurch sie rund 90 Prozent weniger Energie verbrauchen als konventionelle, kabelgebundene Einheiten. So spart die SBB jährlich zirka 876.000 Kilowattstunden Energie ein. Geliefert werden darüber hinaus 1.200 Signalschalteinheiten vom Typ LEU S21 MS, die überall da zum Einsatz kommen, wo eine linienförmige, also andauernde Datenübertragung erforderlich ist.

1.400 Signalstellteile vom Typ MSTT werden die Außensignale mit den Stellwerken verbinden. Für die Datenübertragung zwischen Strecke und Fahrzeug installiert Siemens Mobility mehr als 20.000 kontaktlos arbeitende Funkbaken, so genannte Eurobalisen. Insgesamt rund 80 Kilometer in der Schienenkehle verlegte koaxiale Strahlungskabel (Euroloops) erweitern den Kontaktbereich dieser Eurobalisen auf bis zu 800 Meter, so dass der aktuelle Signalbegriff noch vor der Vorbeifahrt am Signal wirksam wird (Infill). Dadurch erhöhen die Euroloops die Streckenkapazität und die Sicherheit, da sie als linienförmige Ergänzung zur punktförmigen Übertragung mit Eurobalisen arbeiten.

„Wir haben gemeinsam mit der SBB zwei Musterstationen mit den einzusetzenden Systemen entwickelt, getestet und optimiert. Diese bewährte Zusammenarbeit zwischen SBB und Siemens hilft uns, das Streckennetz mit seinen derzeit rund 10.000 Zugbeeinflussungspunkten in dem eng gesteckten Zeitrahmen umrüsten zu können“, sagte Jochen Eickholt, CEO der Siemens Business Unit Rail Automation. „Mit der Umrüstung der bestehenden Zugsicherung auf ETCS Level 1 Limited Supervision machen wir den ersten wichtigen Schritt in der Schweizer ETCS-Strategie, welche das Bahnnetz nachhaltig optimieren wird“, betont Philippe Gauderon, Leiter SBB Infrastruktur und Mitglied der Konzernleitung SBB.

 

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