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Kostensteigerungen auf fränzösischer Seite gefährdet Saarbahn bis Saargemünd

06.09.11 (Europa, Saarland) Autor:Stefan Hennigfeld

Ab 2012 steigen die Infrastrukturkosten für den französischen Haltepunkt Saargemünd (Sarreguemines) auf der Saarbahn um ein vielfaches. Damit ist die wirtschaftliche Darstellbarkeit dieser Linie nachhaltig gefährdet. Im kommenden Jahr werden 134.000 Euro für die Nutzung fällig, in diesem Jahr sind es noch 42.000. Bereits die in Frankreich beschlossene Pauschalbesteuerung von Eisenbahnunternehmen war eine ernsthafte Gefahr. Auf dem deutsch-französischen Gipfel konnte Ende 2010 jedoch eine Sondervereinbarung getroffen werden.

Norbert Reuter, Geschäftsführer der Saarbahn GmbH: „Diese Kosten stehen in keinem Verhältnis zu den werktäglich rund 350 Saargemünder Fahrgästen. Die französische Seite stellt uns wiederum vor ein Kostenproblem, das den weiteren Bestand der Verbindung nach Saargemünd gefährdet.

Auch die Saarbrücker Oberbürgermeisterin Charlotte Britz (SPD) fordert eine nachhaltige Lösung. „Seit Jahren setzen wir uns im Eurodistrikt für eine enge und nachhaltige Zusammenarbeit über Landesgrenzen hinweg ein. Für die Saarbahnverbindung als Vorzeigeprojekt der gelebten Völkerverständigung muss deshalb eine Regelung gefunden werden, die zu keiner finanziellen Mehrbelastung führt.“

Die Stationsentgelte in Frankreich sind bereits seit dem Jahr 2004 ein Dauerthema bei der Saarbahn, nachdem von 2003 auf 2004 eine Steigerung von jährlich 20.000 Euro auf 150.000 Euro gefordert wurde. Nach intensiven Gesprächen und regem Schriftverkehr in den Jahren 2005 bis 2009 wurde schließlich im Herbst 2009 eine Kostenvereinbarung getroffen, die im Verhältnis zum vorhandenen Fahrgastaufkommen wirtschaftlich war.

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