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VRR-Tarifraum wird ab 2012 erweitert

18.03.11 (Allgemein) Autor:Jürgen Eikelberg

Am 1. Januar 2012 steht den Fahrgästen an Rhein und Ruhr die größte Änderung seit Gründung des Verkehrsverbundes Rhein-Ruhr im Jahr 1980 bevor: Der Tarifraum des VRR wird um die Kreise Wesel und Kleve erweitert. In diesem Atemzug wird die Preisstufe D in zwei Geltungsbereichen angeboten und eine neue Preisstufe E eingeführt. Die Preisstufen A 1 und A 2 sowie B und C bleiben unverändert erhalten.

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Für die Preisstufe D gibt es die Gültigkeitsbereiche Nord und Süd. Damit fallen die komplexen Übergangstarife weg und auf langen Relationen gilt nicht mehr der NRW-Tarif sondern der Verbundtarif mit der neuen Preisstufe E. Im Sommer dieses Jahres werden dann die preislichen Abstimmungen im Rahmen der Tarifintegration erfolgen.

Im Vorfeld dieses Entscheids über den Zuschnitt der Geltungsbereiche wurden zahlreiche Kriterien geprüft und im Zusammenspiel gegeneinander abgewogen. Maßgebliche Punkte waren dabei u.a.: Kommunikation, Tarifgerechtigkeit und Transparenz sowie Einnahmesicherung, Vorgaben des Landes zur Ertragssteigerung, Refinanzierung von Durchtarifierungsverlusten im SPNV, Beitrag zur SPNV-Finanzierung und Verbesserung der Wirtschaftlichkeit.

VRR-Vorstand Klaus Vorgang erläutert: „Erst nach Abwägung der verschiedenen Kriterien und Modelle sowie von deren Vor- und Nachteilen ist man mit dem heutigen Beschluss in der anspruchsvollen Aufgabe, zwei Systeme zusammenzuführen, einen guten Schritt weiter gekommen. Die letzten Entscheidungen in Sachen Preise stehen zwar noch aus, aber mit der Festlegung der neuen Gültigkeitsbereiche ist eine wichtige Grundlage verabschiedet worden.“

Nun stehen die kommunikativen Vorbereitungen im Verbundraum an. Vorgang: „Uns ist bewusst, dass wir die Kunden für diese Tarifharmonisierung gewinnen müssen und dabei spielt deren Information eine entscheidende Rolle. Eine hohe Transparenz in der Entscheidungsfindung sowie eine offene Kommunikation über Vor- und Nachteile ist uns dabei sehr wichtig.“

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Jetzt haben alle beteiligten Parteien zwei Jahre Zeit, Erfahrungen mit dem neuen, erweiterten VRR-Raum zu sammeln. Am 1. Januar 2014 ist eine verbundweite Strukturreform geplant. Bislang gehörte der VRR auf langen Strecken zu den billigsten Verkehrsverbünden Deutschlands. Bis vor drei Jahren kostete eine Fahrt von Mönchengladbach nach Düsseldorf genau so viel wie eine Fahrt von Mönchengladbach nach Dortmund.

Künftig werden die Seniorentickets „Bären Ticket“ und die Schülertickets „Schoko Ticket“ für zwei mögliche Teilgebiete des Verbundes angeboten, Nord oder Süd. Alternativ sind sie gegen Aufschlag auch für den neuen und größeren Verbundraum zu erwerben. Auch das Zusatzticket wird es ab 2012 für einfache Fahrten in Nachbarstädte wie auch für solche im ganzen VRR geben.

Der neue Verkehrsraum Rhein-Ruhr erstreckt sich über ein Gebiet von 7.345 Quadratkilometern und verfügt über ein 2.248 Kilometer langes Schienennetz. Die jährliche Verkehrsleistung im SPNV liegt bei 45 Millionen Zugkilometern. Rund 8,1 Millionen Einwohner können künftig das gemeinschaftliche Nahverkehrsangebot nutzen.

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