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GDL droht trotz Verhandlungen mit neuen Streiks

21.03.11 (Allgemein) Autor:Jürgen Eikelberg

Heute sollen neue Tarifverhandlungen zwischen der Deutschen Bahn und der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) stattfinden. Parallel dazu wird der Ton zwischen beiden Parteien schärfer. GDL-Chef Claus Weselsky droht im Tagesspiegel mit neuerlichen Streiks, während Bahn-Verhandlungsführer Werner Bayreuther der GDL über die selbe Zeitung attestiert, sie stehe vor einem Scherbenhauen.

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Schuld sei „die lange Taktiererei“, dass die sechs großen Privatbahnkonzerne Abellio, Arriva Deutschland, Benex, die Hessische Landesbahn, Keolis und Veolia Transdev ihr gemeinsames Verhandlungsmandat niedergelegt haben. Die GDL werde jedoch „mit jedem einzelnen“ der 26 Eisenbahnverkehrsunternehmen dieser Konzerne über einen Flächentarifvertrag verhandeln – weitere Streiks seien schon in Vorbereitung.

Überhaupt, Bayreuther müsse offensichtlich „Frust abbauen“ bevor man ein verbessertes Angebot vorlege. Nichtsdestotrotz hat die GDL zugesagt, darauf zu verzichten, ihre Mitglieder bei der Deutschen Bahn zu Streiks aufzurufen, solange man ernsthaft verhandelt. Wie schnell das jedoch auch platzen kann hat die Gewerkschaft in den letzten Wochen und Monaten selbst vorgemacht.

Es ist jedoch nicht davon auszugehen, dass ausschließlich die Privatbahnen bestreikt werden. In vielen nichtstaatlichen Eisenbahnverkehrsunternehmen ist der Organisationsgrad der GDL sehr gering. Die zu Veolia Transdev gehörende Nord-Ostsee-Bahn war sogar drauf und dran, Streiks gerichtlich zu verhindern, zunächst einmal hat sich hier auf Verhandlungen über einen Haustarifvertrag geeinigt.

Die Situation ist verfahren – sowohl für die Arbeitgeber als auch für die GDL. Alle Seiten haben sich in Positionen manövriert, aus denen sie ohne Gesichtsverlust nicht mehr herauskommen. Nach einem Kompromiss, sei es auch durch ein Schlichtungsverfahren, sieht es momentan nicht aus. Im Gegenteil: Es wird am Ende Gewinner und Verlierer geben.

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