Tag 1 ohne GDL-Streik
21.02.11 (Allgemein) Autor:Jürgen Eikelberg
Die GDL hat ihre Mitglieder heute (21. Februar) entgegen vorherigen Ankündigungen nicht zu Warnstreiks aufgerufen, jedoch muss man auch weiterhin täglich damit rechnen, dass sie es tun wird. Aber, um jeder Panik vorzugreifen, eine Vorankündigung wird es spätestens am Abend zuvor geben. Derweil wird übrigens eine Urabstimmung über unbefristete Streiks vorbereitet.
Doch auch das ist noch kein Grund, vor lang anhaltendem Verkehrschaos zu warnen. Im Gegenteil: Bereits 2007/2008 war es gängige Praxis, dass mehrtägige Zeitfenster angekündigt wurden in denen es dann nur einige Stunden zu Arbeitsniederlegungen gekommen. Erst in der im weiteren Verlauf erfolgten Eskalation gab es 60- oder 72-stündige Ausstände.
Bis dahin ist aber diesmal noch Zeit, zumal die GDL zwar auch Privatbahnen bestreiken lassen möchte, damit jedoch den Informationen des Eisenbahnjournals Zughalt.de nur wenig Erfolg haben dürfte. Von zahlreichen Eisenbahnverkehrsunternehmen wissen wir mittlerweile, dass nur eine verschwindend geringe Minderheit überhaupt in der GDL organisiert ist.
Vielfach dürfte sich daher zusätzlich die Frage stellen, ob die GDL überhaupt ein Mandat hat, hier Tarifverträge einzufordern. Es ist daher auch möglich, dass Streiks wieder per einstweiliger Verfügung verhindert werden könnten.
Für den morgigen Dienstag (22. Februar) gibt es momentan (Stand 13:20) keine verbindlichen Ansagen. Es ist jedoch davon auszugehen, dass es ruhig bleiben wird, wenn nicht bis zum Abend etwas bekannt gegeben wird. Überraschungsmaßnahmen sind allein schon wegen des logistischen Aufwandes, der dahinter steckt, sehr unwahrscheinlich.