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Niedersachsen: Zwei Ausschreibungen der LNVG entschieden

15.02.11 (Allgemein) Autor:Jürgen Eikelberg

Die LNVG Niedersachsen hat die Gewinner zweier Ausschreibungen bekannt gegeben: Die EVB gewinnt das Weser-Elbe-Netz (Cuxhaven – Bremerhaven und Buxtehude – Bremerhaven), die OHE gewinnt das Heidekreuz (Hannover – Buchholz und Bremen – Uelzen). Beide Gewinner lösen DB Regio ab. Zwischen Cuxhaven und Bremerhaven ist die EVB heute schon Subunternehmen der DB.

Dabei hat das Weser-Elbe-Netz eine Vertragsdauer von zehn Jahren, das Heidekreuz eine Vertragsdauer von acht Jahren. Die kurze Vorlaufzeit ist möglich, weil das benötigte Rollmaterial aus dem landeseigenen Fahrzeugpool der LNVG stammt. Es ist bereits vorhanden und muss daher nicht vom Eisenbahnverkehrsunternehmen beschafft werden.

„Die OHE hat für die ausgeschriebene Betriebsleistung von rund 2,6 Millionen Zugkilometer das beste Preis-Leistungs-Verhältnis geboten“, begründet Hans-Joachim Menn, Geschäftsführer der für das Ausschreibungsverfahren federführenden LNVG, die Vergabeentscheidung des Heidekreuzes zugunsten des niedersächsischen Traditionsunternehmens.

Profitieren sollen vor allem die Fahrgäste. „Sie reisen in neuen, komfortablen Wagen, haben eine größere Auswahl durchgehender Verbindungen und dürfen sich über deutlich kürzere Reisezeiten freuen“, fasst Menn die Vorteile zusammen. Zum Einsatz kommen 27 fabrikneue Triebzüge vom Typ Lint 41 des Herstellers Alstom.

Es hielten sich in den letzten Wochen bereits nachhaltige Gerüchte, dass die OHE (Osthannoversche Eisenbahn) das Heidekreuz für sich gewonnen hat. Das Unternehmen ist im Besitz der ARRIVA Deutschland welche vor wenigen Monaten an eine Tochter (Trenitalia) der italienische Staatsbahn veräußert wurde. Die OHE ist zu 30,7% an der in Uelzen ansässigen metronom Eisenbahngesellschaft beteiligt.

Auf dem Weser-Elbe-Netz werden die bereits im Einsatz befindlichen baugleichen Triebzüge weiterhin eingesetzt. Während die 1981 gegründeten Eisenbahnen und Verkehrsbetriebe Elbe-Weser (EVB) für den Zugverkehr zwischen Buxtehude und Bremerhaven heute schon verantwortlich ist, übernimmt sie nun auch zwischen Cuxhaven und Bremerhaven die Verantwortung und löst damit den Betreiber DB Regio AG ab, für den sie bislang als Subunternehmer tätig war. Im Rahmen der Ausschreibung wird die EVB auch am Wochenende zwischen Bremerhaven und Cuxhaven im Stundentakt verkehren.

Vor dem endgültigen Vertragsabschluss muss nun noch die gesetzliche Einspruchsfrist abgewartet werden. In dieser Zeit können unterlegene Bieter ein Nachprüfungsverfahren vor der Vergabekammer Lüneburg einleiten.

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