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GDL fordert gesetzliche PZB-Pflicht

03.02.11 (Allgemein) Autor:Jürgen Eikelberg

Die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) begrüßt das Vorhaben der Deutschen Bahn, sämtliche Strecken, auf denen derzeit keine technischen Zugsicherungsanlagen vorhanden sind, mit PZB nachzurüsten. Das Unternehmen reagiert damit auf den schwersten Eisenbahnunfall in Deutschland seit Eschede 1998, der durch PZB möglicherweise hätte verhindert werden können.

Claus Weselsky, Bundesvorsitzender der GDL: „Die Kosten für diese Zugsicherungsanlagen sind Peanuts im Gegensatz zu den Investitionen in neue Hochgeschwindigkeitsstrecken und den Kosten, die ein solcher Unfall verursacht. Es geht hier schließlich um die Sicherheit im Eisenbahnverkehr und nicht darum, ob Zugsicherungsanlagen gesetzlich vorgeschrieben sind oder nicht. Zudem ist es ein Unding, dass die DB als Netzbetreiber scheinbar nicht weiß, welche Strecken über welche Sicherheitsausrüstung verfügen.“

Dennoch müsse die Verordnung über den Bau und Betrieb von Eisenbahnen (EBO) entsprechend angepasst werden. Weselsky: „ Sämtliche Strecken sind mit entsprechenden Zugsicherungsanlagen, die unzulässige Vorbeifahrten an Halt zeigenden Signalen verhindern, auszurüsten. Auch die Erreichbarkeit der Lokomotivführer über Zugfunk muss gewährleistet sein. Die derzeitigen gesetzlichen Bestimmungen stammen teilweise aus Zeiten, als Züge noch mit zwei Lokomotivführern (Lokomotivführer und Begleiter oder Heizer) besetzt waren.“

Darüber hinaus will die Gewerkschaft die Qualifizierungsnormen für die Ausbildung zum Triebfahrzeugführer verschärfen. Das beinhaltet u.a., dass Hauptschulabgänger den Beruf nicht mehr ergreifen können. Das wird von Arbeitgeberseite jedoch strikt abgelehnt. Außerdem soll eine abgeschlossene Berufsausbildung im gewerblich-technischen Bereich Zulassungsvoraussetzung werden. „Es geht einfach darum, die richtigen Menschen für die verantwortungsvolle Tätigkeit eines Lokomotivführers zu finden“, so Weselsky.

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