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GDL erklärt Tarifverhandlungen mit der DB AG für gescheitert

01.02.11 (Allgemein) Autor:Jürgen Eikelberg

Die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) hat die Tarifverhandlungen mit der Deutschen Bahn über einen Flächentarifvertrag für Lokomotivführer (BuRa-LfTV) und zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen im Haustarifvertrag (LfTV) für gescheitert erklärt. Das Angebot der Arbeitgeberseite sei völlig unzureichend. Erste Streiks sind daher noch im Februar möglich.

Die Bahn bot eine Lohnerhöhung von 1,8% zum 1. März 2011 und eine weitere von 2% zum 1. Januar 2012 an. Der Vertrag würde bis zum 31. Juli 2013 laufen. GDL-Chef Claus Weselsky: „Untrennbarer Bestandteil des Arbeitgeberangebotes ist zudem eine Verlängerung der Wochenarbeitszeit um eine Stunde. Das ist für die GDL ohne Gegenleistung absolut inakzeptabel.“

Die GDL legt zudem großen Wert auf die tarifvertragliche Absicherung für den Fall der Fahrdienstuntauglichkeit. In diesem Fall sollen Qualifizierungsmaßnahmen zur beruflichen Umorientierung vom Arbeitgeber unterstützt werden. Darüber hinaus sollen Einkommensunterschiede vom Arbeitgeber finanziell dauerhaft ausgeglichen werden. „Hier kam uns die DB keinen Milimeter entgegen“ sagt Weselsky.

Die Deutsche Bahn sieht das anders. Sie weist darauf hin, dass sie eine Einkommenserhöhung mit einem Gesamtvolumen von etwa fünf Prozent und weitere Verbesserungen angeboten habe Außerdem sei der BuRa-LfTV von Anfang an unterstützt worden. Jedoch sind weder die Deutsche Bahn noch andere EVU dazu bereit, den Beruf des Lokomotivführers, wie von der GDL gefordert, für Hauptschulabsolvent unzugänglich zu machen.

Die Verhandlungen mit den sechs großen Privatbahnen Abellio, Arriva Deutschland, BeNEX, Hessenbahn, Keolis und Veolia sind bereits am 20. Januar gescheitert. In beiden Fällen lehnte die GDL es im letzten Jahr ab, in ein Schlichtungsverfahren einzutreten, an dem die sechs großen Privatbahnen, die Deutsche Bahn und die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) teilnahmen.

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