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Müngstener Brücke: Sanierungsplan für fünf Jahre

01.02.11 (Allgemein) Autor:Jürgen Eikelberg

Die Müngstener Brücke ist in einem schlechten ZustandDie Deutsche Bahn will in den nächsten fünf Jahren insgesamt etwa dreißig Millionen Euro für die Grundsanierung der Müngstener Brücke zwischen Solingen und Remscheid investieren. Das gab das Unternehmen gestern (31. Januar) bekannt. Danach soll die Brücke der Verkehr für weitere 25 bis dreißig Jahre zur Verfügung stehen. Die aktuelle Sperrung soll spätestens im März aufgehoben werden.

Ob die Anlage auch wieder durch Güterzüge genutzt werden kann, ist fraglich. Insbesondere schwere Güterzüge und Dampflokomotiven, die anlässlich des alljährlichen Müngstener Brückenfestes dort immer fahren, könnten vielleicht nie wieder dort fahren dürfen. Falls es verkehrlich erforderlich werde, müsse man ggf. auch über Alternativen nachdenken, bis hin zum Neubau.

Die der Müngstener Brücke artverwandte Wuppertaler Schwebebahn – bei den beiden Bauwerken spricht man auch von zwei Bergischen Schwestern – ist seit den 90er Jahren nahezu komplett erneuert werden. Dort ist keine einzige Schraube mehr original. Eine solche Maßnahme würde zwar sehr teuer sein, könnte aber ununmänglich werden.

In den nächsten fünf Jahren sind jedenfalls immer wieder Sperrungen und Ersatzverkehr mit Bussen vorgesehen. Die Brücke ist seit November letzten Jahres gesperrt. Dort fährt die Regionalbahnlinie RB 47 im Zwanzigminutentakt. Die Linie wird noch bis Dezember 2013 von DB Regio NRW betrieben, danach geht sie durch Ausschreibung an Abellio Rail, eine Tochtergesellschaft der niederländischen Staatseisenbahn.

Die notwendigen Unterlagen zur Wiederinbetriebnahme werden dem Eisenbahnbundesamt als zuständige Aufsichtsbehörde kurzfristig vorgelegt. In den nächsten Tagen sollen außerdem noch Nachweise zu Temperaturauswirkungen nachgeliefert werden. Nach der Wiederinbetriebnahme wird DB Regio NRW etwa eine Woche benötigen, um den Verkehr wieder aufzunehmen. Grund sind Änderungen der Fahrzeug- und Personalumläufe sowie die Einstellung der Fahplandaten in die Computersysteme.

Im Sommer sollen die endgültigen Ergebnisse der Nachberechnungen der Statik für die gesamte Anlage feststellen. Dann wird dem Eisenbahnbundesamt auch der Umfang der erforderlichen Sanierungsarbeiten vorgestellt. Für die Jahre 2012 und 2013 hat DB Netz bereits Baufenster im Betriebsablauf verankert, d.h. während der Sommer- und Herbstferien wird es in diesen Jahren weitere Vollsperrungen geben.

Bild: Gemeinfrei. Urheber: Christian Olsen.

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