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Bund will Fernbuslinien liberalisieren

09.02.11 (Allgemein) Autor:Max Yang

Nach einem Gesetzentwurf des Verkehrsministeriums soll der Fernbuslinienverkehr weitgehend liberalisiert werden. Buslinien sollen auf praktisch allen Strecken angeboten werden können, lediglich ein Antrag bei Länderbehörden solle noch nötig sein.

Dabei gibt es keine Beschränkung auf Haltestellen oder Strecken. Verbindungen könnten demnach auch von zwei Konkurrenten parallel gefahren werden. Nur Regionalstrecken, wo Bahnen mit öffentlichen Zuschüssen betrieben werden, sollen geschützt werden.

Gegen eine komplette Freigabe des Fernbuslinienverkehrs hatten sich die Deutsche Bahn, mittelständische Busunternehmen und Kommunen gewehrt. Schon vor dem Zweiten Weltkrieg wurde der Fernbuslinienverkehr zum Schutz der Bahn de facto untersagt.

Wegen der besonderen Lage von West-Berlin in der Zeit des Kalten Krieges wurden Linien von und in die abgeschottete Stadt zugelassen, dessen Konzessionen teilweise heute noch bestehen. Unter Schwarz-Gelb wurde im Koalitionsvertrag die völlige Freigabe des Busverkehrs in Aussicht gestellt, strittig waren bisher allerdings Details und Ausmaße.

Von Seiten der Branche erhoffe man sich einen Schwung im Fernverkehrsmarkt, da Buslinien im allgemeinen billiger als der Zug auf der gleichen Strecke angeboten werden können; meistens jedoch mit erheblich längeren Fahrzeiten. In Erwartung eines höheren Absatzes von Reisebussen hatte auch der Verband der Automobilindustrie (VDA) sich für eine Fernbuslinienfreigabe eingesetzt.

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