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RMV: Viergleisiger S6-Ausbau geht voran

15.03.22 (Hessen) Autor:Stefan Hennigfeld

Das Großprojekt „Eigene Gleise für die S6“ geht voran. Ende 2023 sollen die Fahrgäste mit der S-Bahn über eigene Gleise und damit getrennt von den Fernverkehrs- und Regionalzügen pünktlicher und in einem regelmäßigen Viertelstundentakt fahren. Mittlerweile ist der Bahndamm zwischen Frankfurt (West) und Bad Vilbel auf zehn von 13 Kilometern so weit verbreitert, dass darauf zwei zusätzliche Bahngleise errichtet werden können.

Außerdem hat die Deutsche Bahn in den letzten Jahren 1,5 Kilometer Stützwände gebaut, auf einer Länge von etwa 20 Kilometern die Oberleitungen erneuert, vier neue Hilfsbrücken eingehoben, drei Brücken fertiggestellt und bei weiteren fünf mit dem Bau begonnen. Die ersten neuen Gleise sind ebenfalls schon in Betrieb: Zweieinhalb Kilometer Strecke zwischen Eschersheim und Frankfurt (Main) West hat die DB bereits im August 2020 fertiggestellt.

Seitdem fahren die Züge dort nicht mehr auf dem alten, sondern auf einem neu gebauten, zusätzlichen Gleis. Das erste der beiden bestehenden Gleise konnte so außer Betrieb genommen und umgebaut werden, damit Platz für den neuen Haltepunkt Ginnheim entsteht. Gleichzeitig begann die DB mit dem Bau des vierten Gleises. Diese Arbeiten sind seit Sommer letzten Jahres beendet. Aufgrund der beengten Platzverhältnisse entlang der Bahnstrecke und um den laufenden Bahnbetrieb so wenig wie möglich zu beeinträchtigen, verläuft nahezu der gesamte viergleisige Streckenausbau in komplexen Teilschritten.

Schließlich errichtet die DB die neuen Gleise nicht nur auf engem Raum inmitten der Großstadt. Die Strecke wird vielmehr weiterhin täglich von rund 300 Zügen befahren. Um die Reisenden trotz des anspruchsvollen Baupensums möglichst wenig einzuschränken, ist es weiterhin Ziel der Deutschen Bahn, „unter dem rollenden Rad“ zu bauen und die Sperrungen der Strecke möglichst auf die Sommerferien zu konzentrieren. Auch 2022 steht wieder eine Sommersperrpause an. Der Schwerpunkt der Arbeiten liegt in diesem Jahr auf dem Strecken-Abschnitt zwischen Frankfurter Berg und Bad Vilbel.

Im Sommer baut die DB hier nicht nur den Bahndamm aus und errichtet die notwendigen Stützwände, sondern montiert auf einer Länge von zweimal rund acht Kilometern die beiden neuen Fernbahngleise. Außerdem stehen Oberleitungsarbeiten, der Rück- und Neubau von Weichen sowie der Bau von Schallschutzwänden auf dem Programm. Hierzu ist es erforderlich, die Strecke vom 9. Juli bis zum 5. September acht Wochen lang komplett zu sperren.

Während die Züge des Regional- und Fernverkehrs über Umleitungen fahren, richtet die S-Bahn für die Fahrgäste der S6 in dieser Zeit einen Schienenersatzverkehr mit Bussen ein. Einschränkungen aufgrund der Bauarbeiten erwarten die Reisenden bereits vier Wochen vor der Totalsperrung. Vom 13. Juni bis zum 9. Juli kann der Zugbetrieb nur eingleisig stattfinden. Die S-Bahn fährt in dieser Zeit weiterhin. Es wird aber Abweichungen vom gewohnten Fahrplan geben.

Foto: DB Netz AG / Uli Planz

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