Branche unterstützt Ukraine-Flüchtlinge
29.03.22 (Allgemein) Autor:Stefan Hennigfeld
Die deutschen Verkehrsunternehmen unterstützen auf vielfältige Art und Weise die Arbeit und Koordination für die aus der Ukraine geflüchteten Menschen vor Ort. „Das geht oft weit über die reine Beförderung der Menschen hinaus, denn für unsere Mitarbeitenden sind außergewöhnliche Belastungen und kritische Situationen im Job nicht ungewöhnlich, daher leisten sie aktuell bei der Ankunft und Aufnahme der Geflüchteten vor Ort oft Hilfestellungen jeglicher Art.
Das freiwillige Engagement unserer Kolleginnen und Kollegen, das weit über die dienstliche Tätigkeit hinausgeht, ist dabei außerordentlich und nicht hoch genug einzuschätzen. Ich möchte allen Unternehmen und ihren Mitarbeitenden, die sich derart engagieren ganz herzlich dafür danken“, so VDV-Präsident Ingo Wortmann.
Die Branche unterstützt von Beginn an Bund, Länder und Kommunen bei der Bewältigung des weiter zunehmenden Flüchtlingsstroms. Die Unternehmen und ihrer Mitarbeitern stehen an den Hauptbahnhöfen und Omnibusbahnhöfen bereit, fahren zu Erstaufnahmezentren, Sammelstellen, den ersten Unterkünften und halten auch beispielsweise ihre Impfbusse bereit, um ungeimpften Flüchtlingen ein entsprechendes Angebot zu machen.
„Wir fahren, informieren, helfen, impfen und vermitteln. Auf der langen Strecke an und über die Grenze kommen die Bahnen und Reisebusse zum Einsatz. Die Feinverteilung in den Städten und Kommunen übernehmen die ÖPNV-Fahrzeuge. Darüber hinaus bringen die Güterbahnen dringend benötigte Hilfsgüter an die polnisch-ukrainische Grenze und bis in die Ukraine“, so Wortmann.
In Absprache mit der Bundesregierung haben VDV und Branche für die Koordinierung der Personenbeförderung von Kriegsflüchtlingen einen Prozess vereinbart, um verfügbare Personal- und Fahrzeugkapazitäten der Verkehrsunternehmen zu identifizieren, zu bündeln und einzusetzen. Die nach Deutschland geflüchteten Ukrainer können zur Sicherung ihrer Mobilität bundesweit bis auf weiteres alle Angebote des SPNV und des ÖPNV kostenlos nutzen.
Es genügt das Vorzeigen eines ukrainischen Ausweispapieres anstatt eines Fahrscheines. Für den Fernverkehr auf der Schiene gilt dies analog, hier kommen auch „Null-Euro-Tickets“ zum Einsatz. Die Verkehrsunternehmen stellen Fahrzeuge, einschließlich Fahrpersonal, an der deutsch-polnischen Grenze sowie an den Ankunftsorten der Flüchtlinge in Deutschland bereit, um die Beförderung an die Zielorte zu jeder Zeit zu gewährleisten.
Die Eisenbahnverkehrsunternehmen des Güter- und des Personenverkehrs erbringen zusätzliche grenzüberschreitende Verkehrsleistungen, um dringend benötigte Hilfsgüter zur ukrainischen Grenze zu transportieren und um die dort zahlreich ankommenden Flüchtlinge nach Deutschland und in andere europäische Staaten zu befördern. Darüber hinaus verurteilen der VDV und seine 600 Mitgliedsunternehmen den Krieg Russlands gegen die Ukraine. Sie fordern, den Frieden mit allen Mitteln zu erhalten und zu verteidigen.
Foto: Deutsche Bahn AG / Pablo Castagnola