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RLP: Grenzüberschreitender Bahnverkehr

27.01.21 (Europa, Fernverkehr, Güterverkehr, Rheinland-Pfalz, Saarland) Autor:Stefan Hennigfeld

Die Europäische Union fördert sechs neue grenzüberschreitende Projekte am Oberrhein mit rheinland-pfälzischer Beteiligung. Rund drei Millionen Euro fließen in den grenzüberschreitenden Bahnverkehr. Das hat Wirtschafts- und VerkehrsministerVolker Wissing (FDP) mitgeteilt. Die Entscheidung über die Bereitstellung der Mittel aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) fiel am 19. Januar in der Sitzung des Begleitausschusses des Programms Interreg A „Oberrhein“.

„Wir haben wichtige grenzüberschreitende Projekte aus den Bereichen Mobilität, Umwelt, Gesundheit und Wirtschaft auf den Weg gebracht“, sagte Wirtschaftsminister Volker Wissing. „Dank der guten Zusammenarbeit mit den Partnern am Oberrhein wird der grenzüberschreitende Bahnverkehr in den nächsten Jahren erhebliche Fortschritte machen. Gute Zugverbindungen sind wichtig für den grenzüberschreitenden Arbeitsmarkt, für Bildung, Kultur, Tourismus und Umwelt. An solchen Projekten wird der europäische Mehrwert deutlich“, so Wissing.

Das Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau sowie der Zweckverband SPNV Rheinland-Pfalz Nord und Süd sind Partner des Projekts, bei dem es um die Entwicklung einer grenzüberschreitenden Version des französischen Zuges „Coradia polyvalent“ geht, der ab 2024 grenzüberschreitend eingesetzt werden soll. Dazu müssen die Züge über die notwendigen Zulassungen verfügen und technisch in der Lage sein, in Deutschland und Frankreich zu fahren.

Im Rahmen des Projekts werden die Entwicklungsphasen der Züge bis zu ihrer Freigabe für die Tests durchgeführt, die für die Erteilung der Verkehrszulassung erforderlich sind. Nach Fertigstellung und Test der Fahrzeug-Prototypen auf dem französischen und deutschen Schienennetz ist die Produktion von 28 weiteren Fahrzeugen vorgesehen, die dann ab Dezember 2024 den grenzüberschreitenden Verkehr zwischen Rheinland-Pfalz, Baden-Württemberg sowie einem Streckenbereich im Saarland aufgenommen werden sollen.

Auch ein ab Dezember 2024 geltender grenzüberschreitende Regiotarif soll erarbeitet werden. Das hatte der Begleitausschuss bereits im September 2020 beschlossen. „Wir freuen uns, dass der Begleitausschuss eine finanzielle Förderung des Prototypen eines Triebwagens für den grenzüberschreitenden Schienenpersonennahverkehr beschlossen hat“, ergänzte Werner Schreiner, Beauftragter der Ministerpräsidentin für Grenzüberschreitende Zusammenarbeit. Die Zustimmung der Partner am Oberrhein erfolgte einstimmig.

Projektträger zur Entwicklung der Züge ist die Région Grand Est. Rheinland-Pfalz, Baden-Württemberg und das Saarland unterstützen das Projekt. Die Fahrzeuge sollen auf sieben Strecken eingesetzt werden: Strasbourg – Wissembourg – Winden, Strasbourg – Lauterbourg – Wörth, Strasbourg – Offenbourg, Mulhouse – Müllheim, Metz – Thionville – Trier, Metz – Forbach – Saarbrücken, Strasbourg – Sarreguemines – Saarbrücken.

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