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Großes Investitionsprogramm in FFM

19.01.21 (Hessen) Autor:Stefan Hennigfeld

In Frankfurt am Main stehen in den kommenden Jahren erhebliche Investitionen in den öffentlichen Verkehr bevor. „Dieses Jahrzehnt wird ein Jahrzehnt des Bauens und der Inbetriebnahmen“, so Verkehrsdezernent Klaus Oesterling. Den Anfang mache im Rahmen der vom Aufsichtsrat von traffiQ beschlossenen Trambahnstrategie die Reaktivierung der Betriebsstrecken in der Schloßstraße und der Mannheimer Straße für den Linienbetrieb.

Voraussetzung dazu sei, dass genügend der neu bestellten 45 Straßenbahnen vom Typ T zur Verfügung ständen. Aktuell im Bau sei die U-Bahn ins Europaviertel (U5 West), deren Inbetriebnahme für 2024 vorgesehen sei. Es sei zudem beabsichtigt, nach Möglichkeit zum gleichen Zeitpunkt die U5 über den bisher geplanten Endpunkt hinaus um ca. einen Kilometer weiter nach Westen über den Römerhof bis zu dem dortigen Schulstandort zu verlängern (oberirdisch).

Positiv abgeschlossen werden konnte die Nutzen-Kosten-Untersuchung (NKU) für die Verlängerung der U -Bahn von Preungesheim zur S-Bahn-Station Frankfurter Berg (U5 Ost). Die vor einigen Jahren abgebrochenen Planungen wurden inzwischen wiederaufgenommen, der Realisierung stehe nichts mehr entgegen. Bereits rechtskräftig planfestgestellt und durch Bürgerentscheid bestätigt sei die Verlängerung der U2 von Gonzenheim nach Bad Homburg Bahnhof. Damit werde eine vor 50 Jahren zerrissene Verbindung im ÖPNV-Netz der Region wieder geschlossen.

Wichtigstes Projekt im innerstädtischen ÖPNV sei der Lückenschluss der U4 zwischen der Bockenheimer Warte und Ginnheim mit Zentralanschluss des Uni-Campus Westend (D IIStrecke). Die Streckenergänzung biete unter anderem eine hochattraktive Verbindung zwischen dem Uni-Campus und dem Hauptbahnhof mit einer Fahrzeit von ca. 6 Minuten. Zwischen Uni-Campus und Bockenheimer Warte sei nach den Prognosen mit einer Querschnittbelastung von mehr als 70.000 Fahrten/Tag zu rechnen, was die neue Strecke zu einer der wichtigsten im Frankfurter U-Bahn-Netz mache.

Auch die Bundesbank mit ihren mehreren Tausend Beschäftigten bekäme erstmals überhaupt einem attraktiven ÖPNVAnbindung. Mit der Inbetriebnahme der neuen Strecke werde die entlang der Eschersheimer Landstraße verlaufende Strecke, die sogenannte A-Strecke, endlich entlastet. Bei Betriebsstörungen stünden zukünftig dem Verkehr aus dem Frankfurter Norden A-Strecke und D-Strecke alternativ zur Verfügung.

Probleme mit der Grundwasserhaltung unter dem Grüneburgpark im Zusammenhang mit dem Tunnelbau erwartet Oesterling nicht. Gute Fortschritte habe auch das Projekt einer Verlängerung der Straßenbahnlinie 11 von der Zuckschwerdtstraße zum Bahnhof Höchst gemacht. Ein Vorhaben. das den Höchstern bereits im Eingemeindungsvertrag aus dem Jahr 1928 versprochen worden sei. Hier werde die Linie 11 künftig den Nordteil des Bahnhofs Höchst gemeinsam mit der RTW (Regionaltangente West) nutzen.

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