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Neuer Plan für Main-Neckar-Ried-Express

05.04.18 (Baden-Württemberg, Hessen, Rheinland-Pfalz) Autor:Stefan Hennigfeld

Vertreter der Aufgabenträger, des Landes Baden-Württemberg, des Verkehrsverbundes Rhein-Neckar (VRN) und des hessischen Rhein-Main-Verkehrsverbundes (RMV) haben sich bei der DB Regio AG in Frankfurt mit Vertretern von Bombardier getroffen. Anlass waren die verspätete Lieferung und die teilweise mangelhafte Betriebsqualität der Doppelstock-Triebzüge von Bombardier.

Bei dem Treffen wurde gemeinsam ein Drei-Punkte-Plan mit Lieferterminen und Maßnahmen zur Verbesserung der Betriebsqualität abgestimmt. In mehreren Stufen werden Software-Updates installiert, die deutlich zur Verbesserung der Fahrzeugverfügbarkeit beitragen. Start ist im April. Zweitens wird das Personal der Bombardier Servicestelle aufgestockt.

Das heißt, alle notwendigen Ressourcen für eine zeitnahe Optimierung der Gesamtsituation stehen zur Verfügung. Drittens wird ein gemeinsames Monitoring von DB und Bombardier eingeführt, um die erfolgreiche Umsetzung der Maßnahmen zu kontrollieren und abzusichern. Es ist geplant, dass bis Ende Juli 2018 der DB Regio alle 24 neuen Doppelstock-Triebzüge von Bombardier einsatzbereit zur Verfügung stehen.

Aktuell ist die Gesamtsituation beim Main-Neckar-Ried-Express jedoch nach wie vor nicht zufriedenstellend. Bombardier teilte mit, dass der Konzern die Unannehmlichkeiten, die der DB Regio und den Fahrgästen entstanden sind, bedauere. Im Interesse der Fahrgäste erwarten die Aufgabenträger nun den Vollzug des vereinbarten Programms mit technisch einwandfreien Fahrzeugen.

Ziel ist, dass der Betreiber DB Regio Mitte in der Lage ist, ein stabiles Fahrplankonzept und die konsequente Umsetzung des geplanten Betriebskonzeptes des Main-Neckar-Ried Express zu erreichen, auf das man sich auch in Zukunft verlassen kann. Im Rahmen eines europaweiten Vergabeverfahrens wurde die Verkehrsleistung des Main-Neckar-Ried-Express mit dem Fahrzeugkonzept von Bombardier an die DB Regio Mitte bereits im April 2014 mit einer Laufzeit von 15 Jahre ab Betriebsstart im Dezember 2017 vergeben.

Das Betriebskonzept sollte ab Dezember 2017 mit insgesamt 24 neuen Doppelstock-Triebzügen die beiden Metropolregionen Rhein-Main und Rhein-Neckar auf der Riedbahn und auf der Main-Neckar-Bahn zeitgemäß verbinden. Tatsächlich wurden zum Start von Bombardier allerdings nur insgesamt zwölf Doppelstock-Triebzüge ausgeliefert. Ein Ersatzkonzept mit Altfahrzeugen war notwendig, um das geforderte Betriebskonzept abwickeln zu können.

Hierdurch war es nicht möglich, den geplanten Probebetrieb in vollem Umfang durchzuführen, so dass technische Probleme an den gelieferten Neufahrzeugen teilweise erst nach dem Start im laufenden Betrieb behoben werden konnten oder immer noch bestehen. Das führt teilweise nach wie vor zu einer inakzeptablen Betriebsstabilität und –qualität, die sich in Form von Verspätungen, Fahrtausfällen und Kapazitätsreduzierungen äußert. Diese Situation ist jedoch für keinen der beteiligten Akteure akzeptabel.

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