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ÖBB investieren in mobiles Internet

15.10.15 (Österreich) Autor:Stefan Hennigfeld

Insgesamt hundert Millionen Euro investieren die Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) für den mobilen Internetzugang im Zug. Gemeinsam mit dem österreichischen Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie sowie den Mobilfunkanbietern A1, Drei und T-Mobile wird die Netzabdeckung umfassend ausgebaut. Damit wird Telefonieren und Internetsurfen im Zug in railjet-Qualität möglich, Fahrgäste können die Reisezeit noch besser nutzen.

Bis Ende 2016 wird in einem ersten Schritt die Netzabdeckung entlang der S-Bahn-Strecken in Wien und Niederösterreich sowie die Weststrecke Wien – Salzburg ausgebaut werden. In einer zweiten Etappe werden beginnend mit 2016 die Südstrecke, die S-Bahn-Strecken in der Steiermark, Kärnten, Innsbruck und Vorarlberg mit einer verbesserten Mobilfunkversorgung ausgestattet. Die Kosten teilen sich die beteiligten Akteure. ÖBB und öffentliche Hand übernehmen gemeinsam rund zwei Drittel, ein Drittel teilen sich die einzelnen Mobilfunkbetreiber.

Insgesamt werden rund 900 neue Mobilfunksender entlang von 1.500 Kilometern Bahnstrecke errichtet. Bevorzugt soll die bestehende Infrastruktur wie etwa die GSM-R Sendemasten der Bahn, oder etwa auch Masten für den Fahrstrom der Bahn genutzt werden – somit lässt sich der Nutzen besonders wirtschaftlich erzielen. Etwa alle fünf Kilometer wird eine zusätzliche Sendestation auf dem LTE Standard errichtet, jeder Standort ist mit 200 Mbit/Sekunde angebunden. Der Ausbau der Mobilfunkinfrastruktur erfolgt im laufenden Bahnbetrieb und ist aufgrund der stark befahrenen Strecken und vieler Tunnelanlagen sehr anspruchsvoll.

Verkehrsminister Alois Stöger (SPÖ): „Unsere Schiene liegt voll im Trend. Wir arbeiten konsequent daran, das Angebot für die Fahrgäste weiter zu verbessern. Mit dem Ausbau der Netzabdeckung entlang der Bahnstrecken setzen wir den nächsten wichtigen Schritt, um die Bahn noch attraktiver zu machen. Wer mit dem Zug fährt will die Fahrzeit auch sinnvoll nutzen. Egal ob man während der Fahrt arbeiten muss, oder ob man sich bei Facebook, Twitter und Co. auf dem Laufenden halten will – in Zukunft fährt das Breitband mit.“

Erfreut zeigt sich auch Christian Kern, CEO der ÖBB-Holding AG: „Mit dieser Vereinbarung werden wir die jahrelangen Bemühungen für besseren Handyempfang im Zug zu einem erfolgreichen Ende bringen. Das ist ein bedeutender Fortschritt im Interesse unserer Kunden und für eine moderne, zukunftsorientierte Bahn.“ Auch Marcus Grausam, Technikvorstand A1 Telekom Austria ist zufrieden mit der gefundenen Vereinbarung: „Österreich punktet im internationalen Vergleich mit einer ausgezeichneten Netzqualität. Entlang der Bahnstrecken gab es allerdings noch Optimierungsbedarf. Mit den geplanten Verbesserungen profitieren unsere Kunden von einer lückenlosen Erreichbarkeit und einer deutlich verbesserten Daten- und Sprachqualität. So kann die Reisezeit im Zug noch besser zum Arbeiten, Surfen und Streamen genutzt werden.“

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