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SBB mit vier zusätzlichen Neigezügen

05.02.15 (Schweiz) Autor:Stefan Hennigfeld

Wenn Ende 2016 mit dem neuen Gotthard-Tunnel der längste Eisenbahntunnel der Welt in Betrieb geht, wird sich die Nachfrage im Gotthard-Verkehr markant erhöhen. Im Hinblick darauf hat die SBB im Oktober 2014 einen Vertrag mit Stadler Rail zur Lieferung von 29 neuen Triebzügen abgeschlossen – sie sollen ab Ende 2019 zum Einsatz kommen. Bis dahin verkehren die Neigezüge des Typs ETR 610. Die Schweizerischen Bundesbahnen (SBB) haben entschieden, für rund 120 Millionen Franken noch einmal vier Neigezüge desselben Typs bei Alstom zu beschaffen. Dies, um bis 2020 genügend Züge für den Nord-Süd-Verkehr via Gotthard und Simplon zur Verfügung zu haben, das zusätzliche Passagieraufkommen zu bewältigen und die operative Flexibilität zu erhöhen.

Ein zusätzlicher ETR 610 ermöglicht zum Beispiel Doppeltraktionen und damit mehr Sitzplätze zwischen Genf und Mailand. Die zusätzlichen ETR 610 kann die SBB aus einer bestehenden Option einlösen. Sie sind baugleich mit der zweiten Serie und sollen ab Fahrplanjahr 2017 zum Einsatz kommen. Damit fühlt man sich bei den SBB ausreichend für die neue betriebliche Situation vorbereitet, wenn man fest davon ausgeht, dass das Fahrgastaufkommen aufgrund der deutlich attraktiveren Fahrzeit erheblich steigen wird. Da der SPFV auch in der Schweiz eigenwirtschaftlich ist, lassen sich die Investitionen aller Voraussicht nach komplett am Markt durch Fahrgelderträge refinanzieren.

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