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SNCF steigert Umsatz um 3 Prozent

27.07.12 (Europa) Autor:Jürgen Eikelberg

In einem schwierigen Geschäftsumfeld verzeichnete der SNCF-Konzern im ersten Halbjahr 2012 einen Umsatzanstieg von +3% auf 16,77 Mrd. €. Ohne den Einfluss von Sondereffekten betrug das Wachstum +3,1% (+497 Mio. €). Es wurde vor allem von den Personenverkehrssparten (SNCF Proximité +3,9% und SNCF Voyages + 3,6%) sowie von SNCF Infra (+8,1%) getragen. Die Aktivität von SNCF Geodis ging um -2,8% zurück. Allerdings verlor das Wachstum im zweiten Quartal auch im Personenverkehr an Dynamik. Insgesamt verzeichneten SNCF Proximités und SNCF Voyages im Vergleich zur Vorjahresperiode einen Umsatzanstieg von +1,9% im zweiten Quartal gegenüber +5,8% im ersten Quartal.

„Im schlechten Geschäftsumfeld des ersten Halbjahres 2012 hat der SNCF-Konzern die besondere Dynamik seiner Personenverkehrsparten unter Beweis gestellt. Beim Transport- und Logistikgeschäft jedoch setzte sich in Zeiten einer weltweiten Rezession der Abschwung, der bereits Mitte letzten Jahres begonnen hat, fort. Angesichts dessen ist unser operatives Ergebnis, das sich auf Vorjahresniveau hält, besser als erwartet“, sagte Guillaume Pepy, Präsident von SNCF.

„SNCF hat weiter an der Verbesserung der Servicequalität im täglichen Umgang mit ihren Kunden, insbesondere in den Bahnhöfen und Zügen, gearbeitet und hat in diesem Zusammenhang auch das Programm „Garantie Voyage“ (Reisegarantie) sowie ein neues Kundenbindungsprogramm („Voyageur“) eingeführt. Zudem wurde die Webseite www.voyages-sncf.com überarbeitet. Außerdem hat der Konzern die Inbetriebnahme von neuem Material und die Modernisierung der Bahnhöfe vorangetrieben. Zusätzlich wurden zum Ende des Jahres 2011 die Teams verstärkt, um den Reisenden einen reibungslosen Fahrplanwechsel zu ermöglichen. In Erwartung der vom französischen Premierminister angekündigten Reform des französischen Eisenbahnsystems hat SNCF in Kooperation mit Réseau Ferré de France begonnen, die bereits beschlossene Zusammenlegung der Aufgabenbereiche in der Bahninfrastruktur umzusetzen. SNCF unterstützt nachhaltig die Einrichtung eines einheitlichen öffentlichen Organs. Nur so können eine erhöhte operative Effizienz und eine verbesserte Wirtschaftlichkeit des Systems erreicht werden“, erklärte Guillaume Pepy.

Konsolidierungs- und wechselkursbereinigt erhöhte sich das EBITDA auf 1 408 Mio. €, beziehungsweise 8,4% des Umsatzes, womit die EBITDA-Marge im Verhältnis zu Ende Juni 2011 stabil blieb.

Die EBITDA-Marge der Sparte SNCF Infra verbesserte sich, bei SNCF Proximités (Personennahverkehr), SNCF Voyages (Personenfernverkehr) sowie Gares & Connections (Bahnhofsverwaltung und -Betrieb) blieb sie stabil während sie sich bei SNCF Geodis negativ entwickelte.

Das operative Ergebnis steht Ende Juni 2012 bei 594 Mio. €. Dies entspricht ohne Konsolidierungskreis- und Wechselkurseffekte einem Rückgang von -184 Mio. € gegenüber dem ersten Halbjahr 2011, welches allerdings von zwei außerordentlichen, positiven Ereignissen im Wert von 220 Mio. € beeinflusst worden war.

Die im ersten Halbjahr 2012 aus Eigenkapital getätigten Investitionen beliefen sich auf 874 Mio. €. Hinzu kommen Investitionen, die direkt von lokalen Aufgabenträgern finanziert wurden. Die Summe der Bruttoinvestitionen beträgt 1 159 Mio. €. Diese gliedern sich wie folgt auf:

  • 64% für Eisenbahnmaterial
  • 36% für Technikzentren und Werkstätten, Optimierung und Modernisierung der Bahnhöfe, Systeme zur Information der Reisenden, Material zur Instandhaltung der Schienen sowie Ingenieurbauwerke und IT-Systeme.

Das Finanzergebnis ging aufgrund von negativen Effekten durch Zeitwertberichtigungen und der Entwicklung des für Personalrückstellungen beigelegten Zinssatzes um -90 Mio. € zurück.

Ohne diese Bilanzierungseffekte, die keinen Einfluss auf die Liquiditätsposition haben, beläuft sich das bereinigte Nettoergebnis des Konzerns auf 309 Mio. € und bleibt damit stabil im Verhältnis zum ersten Halbjahr 2011.

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