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Der ökologische Verkehrsclub Deutschland (VCD) übt Kritik an der heute vorgestellten Halbjahresbilanz der Deutschen Bahn. Vor allem die gesunkene Transportmenge im Güterbereich steht im Focus des Clubs. Er fordert deshalb die DB AG und die Politik auf, die Weichen für den Schienengüterverkehr zukunftsgerichtet zu stellen. Allein den Blick auf den Personenverkehr zu lenken, reiche nicht aus.

Sicher, in der Vergangenheit wurden viele Fehler gemacht, die den Güterverkehr ausbremsen. Es wurden Weichen aus- und Überholgleise abgebaut und Strecken stillgelegt, auch schon von der Deutschen Bundesbahn. Das muss rückgängig gemacht werden, mehr noch, es müssen eigene Güterzugtrassen gebaut werden. Beispiel ist die Betuwe in den Niederlanden. Doch der Rückgang des Schiengüterverkehrs von 2011 zu 2012 bei der Deutschen Bahn AG hat andere Ursachen. Im Güterbereich herrscht Wettbewerb und was die DB Schenker Rail nicht fährt, fahren andere Eisenbahnverkehrsunternehmen.

Der VCD wendet sich gegen Hochgeschwindigkeitsstrecken wie Nürnberg – Erfurt, den Neubau des Bahnhofs in Stuttgart oder gegen die so genannte Y-Trasse durch die Lüneburger Heide. Sie seien für den Güterverkehr nutzlos, so der Club. Es stimmt, alle diese Projekte sind auch nicht für den Güterverkehr konzipiert. Aber dadurch werden bestehende Trassen für den Güterverkehr frei. Das wird geflissentlich übersehen. Wobei der Kopfbahnhof Stuttgart schon heute nicht von Güterzügen angefahren wird. Güterzüge haben an Personenbahnhöfen auch nichts zu suchen.

Es ist für die Bahn und die Politik aber auch nicht leicht, neue Trassen zu bauen oder bestehende auszubauen. Jeder schreit nach mehr Bahnverkehr, aber doch bitte nicht vor meiner Haustür. Ein Phänomen, das es in anderen Ländern nicht in dem Maße gibt.

Die Forderung des VCD die LKW-Maut „auszubauen“ und auf alle Straßen auszudehnen sowie bereits ab 3,5 Tonnen gelten zu lassen, führt am Ziel vorbei. Dadurch wird keine einzige Tonne mehr auf die Bahn verladen. Das weiß der VCD auch.